Suche
Close this search box.

Laura Schmidt (BMZ & Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung) im Interview

Entwicklung und Klima im Portrait

Laura Schmidt ist als Referatsleiterin für Klimafinanzierung im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) seit Dezember 2023 Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima. Seit 2008 besetzte sie bereits verschiedene Positionen im BMZ, u. a. als Referentin für Klimaanpassung und Verhandlerin im UNFCCC-Kontext sowie als Leiterin der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Mosambik und Äthiopien. Auf dem Gebiet der Entwicklungspolitik verfügt sie über 20 Jahre Erfahrung, davon zehn Jahre in der konkreten Zusammenarbeit auf dem afrikanischen Kontinent. Vor ihrer Tätigkeit im BMZ war sie für die Europäische Kommission, ebenso im Bereich Klimawandel, und für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH tätig.

Welche Ideen, Visionen und Ansätze möchten Sie als neue Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung einbringen?

Die Stiftung hat schon viel erreicht: Sie ist anerkannte und verlässliche Beraterin für Unternehmen bei der Formulierung ambitionierter Klimastrategien, die neben dem Vermeiden und Verringern von Treibhausgasemissionen auch die freiwillige Kompensation über Klimaschutzprojekte im Globalen Süden umfassen. Mir ist wichtig, dass die Stiftung weiterhin für Verlässlichkeit, Transparenz und hohe Qualität steht.

Laura Schmidt, Referatsleiterin für Klimafinanzierung im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Darüber hinaus sehe ich die Stiftung als wichtige Akteurin bei der Weiterentwicklung des freiwilligen Kohlenstoffmarkts und der Erarbeitung innovativer Ansätze, die über die klassische Kompensation hinausgehen und dadurch die Finanzierung eines breiteren Spektrums an klimatransformativen und nachhaltigkeitsfördernden Projekten ermöglichen, wie z.B. der sog. Contribution Claim-Ansatz.

 

 

 

Angesichts der aktuellen Haushaltslage der Bundesrepublik werden momentan Debatten unter anderem über die Finanzierung von Klimaschutzprojekten im Globalen Süden geführt. Warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, die globale Entwicklungszusammenarbeit und die Klimafinanzierung als gesellschaftliches Ziel weiter zu verfolgen und welche Rolle spielt die Arbeit der Stiftung dabei?

Das Fenster, in dem wir die notwendigen Maßnahmen für eine Eingrenzung des globalen Temperaturanstiegs ergreifen können, schließt sich rapide. Die Folgen des Klimawandels machen vor Ländergrenzen nicht halt, daher entspricht es auch unserem eigenen Interesse, wenn wir gemeinsam mit den Ländern des Globalen Südens an einer gerechten Transformation hin zu einer treibausgasneutralen und klimaresilienten Wirtschaftsentwicklung arbeiten.

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

 Gerade in Zeiten, in denen viel kritisch über Entwicklungszusammenarbeit und Klimafinanzierung berichtet wird, kann die Stiftung ihre vielen Unterstützer:innen in den Fokus rücken, die sich bereits heute erfolgreich und im Einklang mit ihren Unternehmensinteressen für die Bekämpfung des Klimawandels und eine nachhaltige Entwicklung im Globalen Süden engagieren.

Im Hinblick auf die Vielzahl aktueller Krisen steht die globale Gemeinschaft großen Herausforderungen gegenüber. Welche Herausforderungen schätzen Sie als besonders groß ein und wie kann die Allianz zu deren Lösungen beitragen?

Als genau das: Eine Reise bzw. ein Weg. Es geht um jeden Schritt und ums Losgehen. Wir haben vor ein paar Jahren mit den ersten klaren Schritten und großangelegter pro-aktiver Unterstützung von Klimaprojekten gestartet. Seitdem haben wir viele interne und externe Reduzierungsprojekte umgesetzt, wobei die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern und Partnern essenziell ist. Wir verfolgen nun ambitionierte Science Based Targets, die nur durch koordinierte Reduzierung von Verbräuchen und dem finalen Umstieg auf alternative Antriebe möglich sein wird – ein Change Prozess, der das ganze Unternehmen betrifft. Unser Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen ist noch weit, aber wir haben genug Motivation getankt durch die ersten Schritte, um auch den weiteren Weg zu meistern.

Copyright: Michael Gottschalk/photothek.net

Blog-Artikel teilen: