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Mehr InformationenWas genau bedeutet Carbon Dioxide Removal, kurz CDR?
CDR bezieht sich auf eine Reihe von Technologien und Maßnahmen, die darauf abzielen, der Atmosphäre CO2 zu entnehmen.
Warum ist das wichtig? Je mehr CO2 wir aus der Atmosphäre entnehmen können, desto besser können wir die Erwärmung des Planeten eindämmen und die Auswirkungen des Klimawandels mildern.
Die Maßnahmen reichen von technologischen Lösungen bis hin zu natürlichen Prozessen. Ein Ansatz ist die Wiederaufforstung und der Schutz bestehender Wälder. Bäume absorbieren CO2 und speichern es langfristig in ihrer Biomasse. Ein anderer Ansatz ist die direkte Luftabscheidung, auch Direct Air Capture, kurz DAC genannt. Das ist eine Technologie, die CO2 direkt aus der Atmosphäre einfängt und entfernt. Das abgeschiedene CO2 kann dann gespeichert oder verwendet werden, beispielsweise in der Produktion von synthetischen Kraftstoffen oder chemischen Produkten.
Einige CDR-Technologien sind noch in der Entwicklungsphase und können mit Herausforderungen wie hohen Kosten, begrenzter Skalierbarkeit und potenziellen Umweltauswirkungen verbunden sein. Sie sollten daher nicht als Ersatz für die Vermeidung und Reduzierung von Emissionen am Ursprung betrachtet werden, sondern immer als ergänzende Maßnahmen zum Klimaschutz.
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Mehr InformationenDekarbonisierung – was bedeutet das eigentlich?
Den Prozess zur Reduktion von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre bezeichnet man als Dekarbonisierung. Hauptsächlich geht es um die Verringerung von Emissionen aus fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas.
Ziel ist es, den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu beschleunigen, um die globale Erwärmung und ihre gravierenden Folgen zu bekämpfen.
Dabei gibt es viele Strategien und Technologien zur Dekarbonisierung.
Aber warum ist Dekarbonisierung so wichtig?
Die Verbrennung fossiler Stoffe für Energie, Verkehr und Industrie ist der größte Treiber des Klimawandels. Sie führt zu einer Erhöhung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre, was wiederum die globale Erwärmung antreibt. Wenn wir also das Ziel des Pariser Abkommens, die Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen, erreichen wollen, ist eine radikale Reduktion dieser Emissionen unerlässlich.
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Mehr InformationenKlimaresilienz – Was ist das genau?
Stürme, Überschwemmungen und Dürren: Schon heute bekommen wir die Auswirkungen des Klimawandels global zu spüren.
Deshalb müssen wir zum einen die Ursachen des Klimawandels bekämpfen. Zum anderen gilt es, sich auch vor Extremwettereignissen schützen zu können.
Klimaresilienz bezeichnet dabei die Widerstandsfähigkeit eines Systems, sich an veränderte Klimaverhältnisse anzupassen, diese zu bewältigen und künftigen Krisen vorzubeugen.
So ein System kann z.B. einem Land, einer Region oder aber einem Wirtschaftsbetrieb entsprechen.
Um Ökosysteme und ihre Bevölkerung zu schützen, errichten Länder z.B. Deich- und Dammbauten oder erhöhen Flussufer, um Küstengemeinden vor dem steigenden Meeresspiegel zu schützen.
Und sie sensibilisieren die Bevölkerung für die Gefahren des Klimawandels.
Nur wenn wir gemeinsam und weltweit ehrgeizige Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels einleiten, kann Klimaresilienz erreicht werden.
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Mehr InformationenNeutralisation – Wie geht das?
Bei der Neutralisation wird CO2 dauerhaft aus der Atmosphäre entfernt und sicher gespeichert.
Das funktioniert vor allem durch zwei Hauptmethoden: Die geologische Speicherung und natürliche Prozesse.
Die geologische Speicherung umfasst die sogenannten Carbon Capture and Storage (CCS) Technologien, bei denen CO2 direkt aus Industrieprozessen abgeschieden und langfristig in geologischen Formationen gespeichert wird. Das können z.B. alte Gasfelder oder wasserführende Schichten sein.
Die andere Methode nutzt die Kraft der Natur. Wälder, Böden und andere Ökosysteme spielen hierbei eine wichtige Rolle bei der Bindung von CO2, bspw. durch Fotosynthese. Wobei Kohlenstoff gespeichert und Sauerstoff freigesetzt wird.
Durch Aufforstung und Schutz unserer natürlichen Ökosysteme können wir diesen Prozess verstärken.
Beide Ansätze ergänzen sich und sind entscheidend, um unsere Atmosphäre zu entlasten.
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Mehr InformationenWas genau bedeutet Netto-Null?
„Netto-Null” bedeutet, dass eine Organisation, ein Land oder die gesamte Welt die gleiche Menge an Treibhausgasen aus der Atmosphäre entfernt, wie sie ausstößt. Das Ziel ist es, die Auswirkungen von CO2-Emissionen auf das Klima zu neutralisieren. Dies kann durch eine Kombination aus
a) der Reduzierung von Emissionen – zum Beispiel durch Energieeffizienz und erneuerbare Energien – und
b) der Entfernung von CO2 aus der Luft – etwa durch Aufforstung oder Technologien zur CO2-Abscheidung – erreicht werden.
„Netto-Null“ ist ein zentraler Punkt in den Bemühungen gegen den Klimawandel, da es darauf abzielt, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur zu begrenzen.
Auf Englisch heißt das übrigens net-zero – ein Begriff, der auch im Deutschen oft verwendet wird. Beide Begriffe meinen das Gleiche: Alle verfügbaren Maßnahmen zu ergreifen, die einen Ausgleich zwischen ausgestoßenen und gespeicherten Emissionen schaffen und somit die Erderwärmung stoppen.
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Mehr InformationenKlimafinanzierung: Schon mal gehört?
Das Klima kennt keine Grenzen, sein Schutz funktioniert nur global und kostet Geld. Geld, das Länder des Globalen Südens oft nicht haben. Hier fehlen Mittel, um die Minderung von Emissionen umzusetzen, Energiesysteme umzubauen oder angemessen auf Folgen der Erderwärmung zu reagieren.
Daher verständigten sich die Industriestaaten 1992 erstmals völkerrechtlich verbindlich, Länder des Globalen Südens beim Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen. Dank ihrer Klimafinanzierung können heute nachhaltige Entwicklung gefördert und Folgen der Erderwärmung gemindert werden.
Neben Staaten leisten auch Organisationen und Unternehmen freiwillig Klimafinanzierung. Diese private Förderung wird dringend benötigt, um die Finanzierungslücke in der Umsetzung der SDGs, also der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, zu schließen. Und so Entwicklung und globalen Klimaschutz langfristig zu sichern.
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Mehr InformationenWas sind Klimaschutzabkommen und was sollen sie bewirken?
Klimaschutzabkommen sind internationale Vereinbarungen zwischen Staaten, die darauf abzielen, den Klimawandel zu bekämpfen und dessen Auswirkungen zu mildern. Diese Abkommen stellen einen gemeinsamen Rahmen dar, unter anderem:
Sie basieren auf dem Verständnis, dass der Klimawandel ein globales Problem darstellt, das koordinierte und gemeinsame Anstrengungen erfordert.
Das bekannteste und bedeutendste Klimaschutzabkommen ist das Übereinkommen von Paris. Es setzte 2015 das ambitionierte Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad, wenn möglich auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken. Länder verpflichten sich zu individuellen Klimaschutzbeiträgen. Diese werden regelmäßig aktualisiert und überprüft, um Fortschritte transparent zu machen.
Durch internationale Zusammenarbeit soll eine kohlenstoffarme Zukunft gefördert und die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel gestärkt werden.
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Mehr InformationenWas sind SDGs und warum sind sie wichtig?
SDGs steht für Sustainable Development Goals. Diese 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sind konkrete Ziele, die von den Vereinten Nationen festgelegt wurden, um bis zum Jahr 2030 weltweit eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Sie umfassen eine breite Palette von Themen, darunter Armutsbekämpfung, Gesundheitsversorgung, Bildung, sowie Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und des Klimas.
Die SDGs sind ein weltweiter Fahrplan für eine bessere Zukunft. Sie sollen sicherstellen, dass alle Menschen Zugang zu den Ressourcen und Chancen haben, die sie benötigen, um ein gesundes und erfülltes Leben zu führen, ohne dabei die Bedürfnisse zukünftiger Generationen zu vernachlässigen. Sie sind eng miteinander verbunden und ergänzen sich gegenseitig. Sie gelten für alle Staaten der Erde gleichermaßen.
Es geht also bei den SDGs darum, positive Veränderungen herbeizuführen, die sich teilweise gegenseitig bedingen. Das bedeutet auch, dass wir mit der Erreichung der SDGs gleichzeitig das Klima schützen und Entwicklung fördern.
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Mehr InformationenWas genau ist Entwicklungszusammenarbeit?
Entwicklungszusammenarbeit zielt darauf ab, Menschen die Freiheit zu geben, ohne materielle Not selbstbestimmt ihr Leben zu gestalten und ihren Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen. Sie leistet Beiträge zur nachhaltigen Verbesserung der weltweiten wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und politischen Verhältnisse. Sie bekämpft die Armut und fördert Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.
Wichtig bei dem Wort Entwicklungszusammenarbeit ist die Mitte: Zusammen. Denn gemeinsam arbeiten Industrienationen und Länder des Globalen Südens daran, dass Menschen in armen Regionen ihr Leben eigenverantwortlich gestalten können. Das ist zum einen Aufgabe der Politik – im Speziellen der Entwicklungspolitik. Und auch Wirtschaft, Organisationen und Privatpersonen setzen sich für partnerschaftliche Kooperationen ein, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
Und warum machen wir das? Entwicklungszusammenarbeit ist von humanistischen Werten geleitet und hilft, unsere Zukunft zu sichern. Und das gilt besonders in einer globalisierten Welt: Durch globale Zusammenarbeit können wir die notwendigen Veränderungen herbeiführen, um eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu sichern. Durch Entwicklungszusammenarbeit sichern wir auch Grundwerte menschlichen Lebens: Gerechtigkeit und Solidarität.
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Mehr InformationenBildung für nachhaltige Entwicklung – was ist das?
Ziel ist es, Wissen zu vermitteln, das Menschen befähigt, die Welt und ihre Zukunft nachhaltig zu gestalten. So, dass alle Menschen weltweit ihre Bedürfnisse und Talente entfalten können, ohne die Stabilität globaler Ökosysteme zu gefährden. Herausforderungen gibt es dabei mehr als genug: Die Eindämmung des Klimawandels, Sicherstellung der Welternährung und eine faire Globalisierung. Bei all dem tickt die Uhr – viel Zeit haben wir nicht. Um diese Mammutaufgabe anzugehen, brauchen Menschen Wissen. Wissen, das sie befähigt, die Welt nachhaltig und gerecht zu gestalten.
Deshalb wurde durch die Vereinten Nationen die Dekade der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen. Sie ist ein wichtiger Treiber der Agenda 2030 und trägt zur Erreichung der 17 Nachhaltigkeitsziele, der SDGs, bei. Von Kindergärten über Schulen bis Hochschulen; in der beruflichen Bildung, in Kommunen, Vereinen, Kultureinrichtungen oder Unternehmen sollen Handlungskompetenzen, kritisches Denken und neue Perspektiven vermittelt werden. Damit Menschen verstehen, welche globalen Auswirkungen unser Handeln hier vor Ort hat und verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen treffen können. Für heute und morgen.
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Mehr InformationenWas bedeutet der Contribution Claim Ansatz für Unternehmen und andere Organisationen? Im Kampf gegen die Erderwärmung haben sich viele Unternehmen und Organisationen Klimaschutzziele gesetzt. Diese rücken oft die bilanzielle Neutralität des Unternehmens in den Fokus. Das heißt, Emissionen werden entlang der eigenen Wertschöpfungskette vermieden und reduziert. Restliche, nicht weiter zu reduzierende Emissionen werden dann durch externe Zertifikate ausgeglichen, um die eigenen Emissionen auf Null zu setzen.
Der Contribution Claim Ansatz ist eine Alternative zum Klimaneutralitätsziel und der damit in der Regel verbundenen CO2-Kompensation. Unternehmen und Organisationen können so ambitionierte Klimaschutzprojekte unterstützen, die erzielten Emissionsminderungen aber nicht für ihre eigene Klimaschutz-Bilanz beanspruchen. Es handelt sich also um ein freiwilliges, zusätzliches Engagement, das in der Emissionsbilanz nicht sichtbar ist. Warum sollten Unternehmen und Organisationen das tun?
Dieses Vorgehen ermöglicht die Unterstützung von Projekten, die z.B. in den jeweiligen Ländern zu Klimaengagement beitragen oder über eine Klimawirkung hinaus nachhaltige Entwicklung wirksam voranbringen.
Mindestens genauso wichtig ist aber dies: Wenn die Welt bis 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr ausstoßen will, muss eine Finanzierungslücke von mehreren hundert Billionen US-Dollar überwunden werden. Zusätzliche Klimafinanzierung nach dem Contribution Claim Ansatz zu leisten, ist ein wichtiger Weg für Unternehmen und Organisationen, ihrer Klimaverantwortung im Einklang mit dem Abkommen von Paris gerecht zu werden. Und so als Vorreiter in Sachen Klimaschutz aktiv zu werden.
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Mehr InformationenWas ist Insetting? Und wie unterscheidet es sich vom Offsetting?
Offsetting ist die Förderung von Klimaschutzprojekten. Dazu messen Unternehmen zunächst ihre Emissionen, vermeiden und reduzieren sie und gleichen die restlichen, nicht weiter zu senkenden Treibhausgas-Emissionen aus. Dieser Ausgleich steht jedoch nicht zwingend in Verbindung zur eigenen Wertschöpfungskette.
Beim Insetting ist das anders. Hier wird Klimaschutz entlang der eigenen, direkten und indirekten Wertschöpfung angesetzt und erzielt damit einen ganzheitlichen Wandel etablierter Prozesse und Handlungen. Konkret können durch Insetting lokale Biodiversität, Wassereinsparung oder Recyclingfähigkeit von Produkten der Lieferkette gesteigert werden. Aber auch Kriterien zu Corporate Social Responsibility werden als Messfaktoren herangezogen. Damit stellt Insetting einen ganzheitlichen Ansatz dar – mit Wirkung auf lokale Ökosysteme, Gesellschaften und Wirtschaftsstrukturen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Offsetting als freiwillige Klimaschutzmaßnahme Emissionen ausgleicht, während Insetting einen tiefgreifenden Wandel des Unternehmens anstrebt und Stakeholder-Beziehungen stärkt. Dabei müssen beide Ansätze nicht als Alternativen zueinander betrachtet werden: Aus der übergeordneten Zielsetzung der CO2- Reduktion lassen sich sowohl Maßnahmen zum Offsetting als auch zum Insetting ableiten – die einen positiven Einfluss auf umfangreiche Nachhaltigkeitsziele ausüben können.
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Mehr InformationenWelche Co-Benefits können Klimaschutzmaßnahmen haben?
Co-Benefits sind die Zusatznutzen, die Klimaschutzprojekte neben der Emissionsminderung im Projektgebiet haben können. Das können zum Beispiel der Erhalt von Artenvielfalt, eine verbesserte Luftqualität oder der Aufschwung nachhaltiger Technologien sein. Besondere Bedeutung kommen solchen Zusatznutzen zu, die Entwicklungswirkungen im globalen Süden aufweisen. Und damit den Menschen vor Ort zugutekommen. Diese Entwicklungswirkungen zahlen auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN ein – den Sustainable Development Goals, kurz SDGs.
Ein Beispiel macht das deutlich: In einem Projekt werden kleine Biogasanlagen gebaut. Die Maßnahme trägt zu einer positiven Klimawirkung und dem Ausbau bezahlbarer und sauberer Energie bei. Als Co-Benefit werden auch die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort verbessert. Frauen und Mädchen müssen sich beispielsweise nicht mehr auf Holzsuche zur Energiegewinnung begeben. Zeit und finanzielle Ressourcen werden gespart, die in die Bildung von Mädchen und jungen Frauen reinvestiert werden. Dies leistet einen Beitrag zum SDG 4 „Chancengerechte und hochwertige Bildung“. Außerdem wird durch die Vermeidung von Abholzung der Wälder die Biodiversität an Land geschützt. Dieses beispielhafte Projekt macht deutlich, dass nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz über Co-Benefits eng miteinander verknüpft sind und sinnvollerweise immer zusammengedacht werden müssen.
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Mehr InformationenWelche Qualitätskriterien gilt es beim Treibhausgas-Ausgleich zu beachten? Und was bedeutet Zusätzlichkeit in diesem Zusammenhang? Um eine positive Wirkung von Klimaschutzprojekten zu gewährleisten, gilt es einige Kriterien zu beachten. Eines der wichtigsten ist die Zusätzlichkeit. Es muss also gewährleistet sein, dass das Projekt nicht ohnehin durchgeführt worden wäre. Bei der Prüfung der Kriterien kann man zwischen zwei Formen unterscheiden.
a) Die finanzielle Zusätzlichkeit Hier wird sichergestellt, dass die Klimaschutzmaßnahme des Projekts ohne die Erlöse aus dem Verkauf der Zertifikate nicht hätte umgesetzt werden können. Maßnahmen, die bereits wirtschaftlich sind, kommen somit als zertifizierte Klimaschutzprojekte nicht in Betracht. Unter
b) der regulatorischen Zusätzlichkeit wird geprüft, dass die Minderung aus dem Projekt nicht gesetzlich vorgeschrieben ist oder der gängigen Praxis der Region entspricht.
Um beide Formen prüfen zu können, wird zunächst ein Referenzszenario entwickelt. Dieses sagt aus, wie sich die Treibhausgasemissionen ohne die Klimaschutzmaßnahme entwickelt hätten. Durch einen Vergleich des Referenzszenarios mit den zu erwartenden Projektemissionen der Klimaschutzmaßnahme kann die Emissionsminderung berechnet werden. Die Zusätzlichkeit stellt also sicher, dass durch den Verkauf von Zertifikaten eine zusätzliche CO2-Minderung erzielt wird.
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Mehr InformationenPermanenz als Qualitätskriterium – was bedeutet das für Klimaschutzprojekte? Um sicherzustellen, dass Projekte zum Treibhausgasausgleich eine positive Wirkung auf das Klima haben, gilt es verschiedene Kriterien zu berücksichtigen. Permanenz ist dabei von zentraler Bedeutung. Es muss sichergestellt werden, dass die Emissionsminderungen des Klimaschutzprojektes von Dauer sind. Bei Waldprojekten könnten z.B. Brände, Schädlingsbefall oder illegale Abholzung die Emissionsminderung und -speicherung gefährden. Denn dann wird die gespeicherte Menge CO2 wieder freigesetzt. CO2 bleibt nämlich nur so lange gebunden, bis die Biomasse zersetzt wird.
Um Permanenz zu gewährleisten, fordern Qualitätsstandards Risikoanalysen ein oder schließen bestimmte, gefährdete Projekttypen aus. Puffer mindern das Risiko weiter ab. Bei einem Waldprojekt werden als Puffer z.B. 20 – 30% der gesamten CO2-Minderungen nicht in Form von Zertifikaten ausgegeben. Diese fließen in eine gemeinschaftliche Reserve, auf die im Unglücksfall zurückgegriffen werden kann.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass Permanenz von Klimaschutzprojekten sicherstellt, dass die Emissionsminderung dauerhaft angelegt ist.
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Mehr InformationenWas sind Corresponding Adjustments?
Um eine Antwort zu finden, blicken wir zunächst in das Jahr 2015 – auf das Übereinkommen von Paris. Hier haben sich die inzwischen 195 Vertragsstaaten dazu verpflichtet, eigene Emissionsreduktionsziele zu setzen und zu verfolgen. Und daraus ergibt sich eine mögliche Doppelzählung. Ein Beispiel: Ein deutsches Unternehmen kauft Zertifikate für ein Kochherd-Projekt in Äthiopien, mit dem 1.000 Tonnen CO2 kompensiert werden können. Im Falle einer Doppelzählung würden die 1.000 Tonnen CO2 sowohl in Äthiopien für die nationale Emissionsreduktion angerechnet als auch beim deutschen Unternehmen. Auf globaler Ebene käme es so zu einer Verfälschung der Emissionsbilanzen. Um diese Doppelzählung zu verhindern, sind Corresponding Adjustments notwendig. Auf unser Beispiel angewendet würde das bedeuten, dass Äthiopien Deutschland die Übertragung der Minderung genehmigen muss und damit die 1.000 Tonnen CO2 nicht auf die eigenen Emissionsreduktionsziele verbuchen darf. Deutschland dürfte die 1.000 Tonnen CO2 mit der Genehmigung von Äthiopien auf die eigene Bilanz anrechnen. Corresponding Adjustments sind also eine Maßnahme zur Anpassung der Emissions-Bilanzen. Sie führt auch dazu, die Beiträge aller Länder zum globalen Klimaschutz zu erhöhen und im Sinne der Weltgemeinschaft zu handeln.
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Mehr InformationenWie bekommen wir Menschen die Klimafolgen zu spüren?
Der Klimawandel kommt mit unterschiedlichen Auswirkungen auf uns zu: Auf der einen Seite häufen sich tropische Hitze- und Dürreperioden und auf der anderen Seite Starkregen und Überschwemmungen.
Dass Extremwetterereignisse und Unwetterkatastrophen sich auch in Deutschland häufen, wissen wir spätestens seit der Jahrhundertflut im Ahrtal 2021. Aber wie sieht es denn dann im globalen Süden aus? Dort wo die Erderwärmungs-Folgen schon länger deutlich spürbar sind und gleichzeitig auf strukturschwache Regionen treffen?
Bangladesch gehört zum Beispiel zu den ärmsten Ländern der Welt und gleichzeitig zu den am stärksten von der Erderwärmung betroffenen Regionen. Das liegt an der geografischen Lage mit dem Himalaya im Norden und dem Golf von Bengalen im Süden. Während Regenmassen aus dem Gebirge das Land von innen überfluten können, fallen Sturmfluten vom Meer mit bis zu fünf Metern besonders hoch aus. Und ein Anstieg des Meeresspiegels um einen Meter würde 30.000 Quadratkilometer Land überfluten und in Ozean verwandeln. Diese massiven Überschwemmungen führen in der Bevölkerung schon jetzt zu Krankheiten, Hungersnöten und dazu, dass Menschen ihre Heimat verlassen.
Um diese gravierenden Folgen der Erderwärmung gerade im globalen Süden abzumildern, müssen wir Industrienationen unserer Verantwortung gerecht werden und dort handeln, wo es schon jetzt die ärmsten der Armen trifft. Die Finanzierung von Klimaschutz-Projekten, die der Entwicklung vor Ort dienen, ist eine bereits heute praktikable Unterstützung.
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Mehr InformationenWie können Unternehmen Emissionen reduzieren?
Vor der Frage, wie sich Treibhausgas-Emissionen verringern lassen, werden Möglichkeiten ergriffen, den Ausstoß von Treibhausgasen komplett zu vermeiden. Emissionen durch Reiseverkehr lassen sich zum Beispiel vermeiden, indem statt eines internationalen Meetings ein digitales Treffen angesetzt wird.
Lassen sich Emissionen aber nicht komplett vermeiden, muss man genauer schauen: Welche Emissionen lassen sich weiter senken? Und wie?
Ein wichtiger Punkt ist das Thema Energie. Die Erzeugung von Strom und Wärme macht in Deutschland insgesamt rund 80% der ausgestoßenen Treibhausgase aus. Die Umstellung auf erneuerbare Energien bietet das größte Potenzial ihrer Reduktion. Auch die Steigerung von Energieeffizienz kann in großem Maße dazu beitragen. Prozessoptimierung oder die Umstellung der Beschaffung auf Nachhaltigkeit sind wichtige Stellschrauben, Emissionen des Unternehmens zu reduzieren. Doch die Wege zur Emissionsreduktion sind so individuell wie jedes Unternehmen selbst. Deshalb steht an erster Stelle eine Emissionsbilanz, die für das Unternehmen erstellt wird. Aus ihr leiten sich Ziele, Strategien und konkrete Maßnahmen ab. Und das ist
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Mehr InformationenScience Based Targets – was genau ist das?
Science Based Targets, also wissenschaftsbasierte Ziele, sind Reduktionsziele von Treibhausgasemissionen für Unternehmen. Sie setzen die Menge an Emissionen in den Fokus, die reduziert werden muss, um das Pariser Abkommen zu erfüllen und die Erderwärmung auf unter 2 °C und im besten Fall auf 1,5 °C zu begrenzen. Im Zusammenhang mit Science Based Targets werden konkrete Methoden und Kriterien entwickelt sowie deren Validierung sichergestellt. Sie bieten für Unternehmen Werkzeuge zur Zielsetzung und auch zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Die Ziele konzentrieren sich auf Emissionsreduktionen innerhalb der unternehmenseigenen Wertschöpfungskette, sowie auf vor- und nachgelagerte Leistungen, wie z.B. in der Rohstoffproduktion und dem anschließenden Recycling. Unternehmen übernehmen so mit ihren Zielen auch Verantwortung für indirekte Emissionen, beispielsweise von Lieferant:innen, genutzter Energie oder Transportketten. Externe Klimaschutz-Zertifikate durch Treibhausgas-Ausgleich dürfen von Unternehmen demnach nicht als Mittel zur Erreichung der Ziele herangezogen werden. Als zusätzliche Maßnahme zum Klimaschutz werden Unternehmen jedoch zu diesem Schritt ermutigt.
Insgesamt gilt: Durch Science Based Targets haben Unternehmen die Chance, ihre eigenen Ziele und Maßnahmen am Pariser Abkommen auszurichten. Und damit einen wichtigen Beitrag zu globalem, wissenschaftlich validiertem Klimaschutz zu leisten.
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Mehr InformationenWas sind eigentlich Kohlenstoffsenken?
Wälder, Moore und Ozeane sind natürliche Reservoirs für CO2, also Kohlenstoffdioxid. Diese Kohlenstoffsenken nehmen mehr CO2 auf, als sie abgeben und spielen damit eine wichtige Rolle für das globale Klima.
Effektive Klimaschutz-Projekte machen sich diese natürlichen Kapazitäten von Kohlenstoffsenken zu Nutze. Zum Beispiel Aufforstungsprojekte: Wälder nehmen CO2 aus der Atmosphäre auf und wandeln es mit der Hilfe von Sonnenlicht durch Photosynthese in Sauerstoff um. Zertifizierte Klimaschutzprojekte zur Aufforstung zählen damit zu den sogenannten Carbon Removal Projects – also Projekten zur Entfernung von bereits in die Atmosphäre entlassenen Kohlenstoffdioxids. Neben natürlichen Carbon Removal Projects mit der Hilfe von Kohlenstoffsenken gibt es auch technische Varianten, der Luft CO2 zu entnehmen.
Carbon Avoidance Projects hingegen verringern den Ausstoß von Emissionen, ohne dabei Treibhausgas-Emissionen aus der Atmosphäre zu binden. Dazu zählen zum Beispiel Projekte zu erneuerbaren Energien, effizienten Kochöfen und vieles mehr.
Klar ist – Kohlenstoffsenken, also Wälder, Moore und Ozeane, sind für das Klima unserer Welt von enormer Bedeutung. Dennoch ist nach wie vor am wichtigsten, so wenig CO2 wie möglich in die Atmosphäre zu entlassen. Und die Nutzung von Kohle, Gas und Öl deshalb deutlich zurückzufahren.
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Mehr InformationenWas ist das eigentlich?
Als klimaverantwortlich gelten diejenigen, die ursächlich zur Erderwärmung beitragen.
Das sind vor allem Industrienationen im globalen Norden. Während sie seit Beginn der Industrialisierung am meisten Treibhausgase ausstoßen, leiden Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern schon heute unter den Folgen des Klimawandels. Obwohl sie am wenigsten dazu beigetragen haben. Und hier trifft es vor allem die Ärmsten – Überschwemmungen, Stürme und Dürren führen unter anderem zu Ernteausfällen und Gesundheitsrisiken. Und machen Millionen von Menschen zu Klimaflüchtlingen.
Doch Klimaverantwortung tragen wir nicht nur für die Menschen, mit denen wir heute diesen Planeten teilen, sondern auch für kommende Generationen. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, sollten wir die Bedürfnisse der Gegenwart so befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden.
Nachhaltiges und klimaverantwortliches Handeln ist dabei am besten gleichzeitig:
Sozial gerecht,
ökologisch tragfähig,
wirtschaftlich effizient.
Und das gilt für Staaten und Kommunen, genauso wie für Konzerne und Start-ups, oder auch privat für Dich und mich. Denn wir alle sind verantwortlich für Klima und Zukunft auf diesem Planeten. Wir sollten uns unserer Klimaverantwortung also einerseits bewusst werden und andererseits entsprechend handeln. Warum also nicht nachhaltige Perspektiven für Menschen im globalen Süden schaffen und zugleich unsere eigene Zukunft sichern?
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Mehr InformationenWas sagt das 1,5 Grad-Ziel aus?
2015 einigten sich die UN-Vertragsstaaten im Pariser Klimaabkommen darauf, die durchschnittliche Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.
1,5-Grad oder 2-Grad wärmer – was macht das für einen Unterschied?
Angenommen, wir erreichen bis 2100 eine Erwärmung um 2-Grad anstatt 1,5-Grad, dann sterben alle der Korallenriffe weltweit anstatt „nur“ 70%. Und das Risiko für Hochwasser und Starkregen liegt dann bei 170% statt bei 100%.
Ok. Verstanden. 1,5-Grad ist also das erklärte Ziel. Was gibt es zu beachten?
Zum einen: Kipppunkte. Sie sind die Achillesfersen im Erdsystem. Das Eis an Nord- und Südpol ist einer dieser Kippelemente. Schmelzende Eisflächen reflektieren weniger Sonnenlicht, was den kühlenden Effekt verhindert. Weitere Kippelemente sind z.B. der Regenwald im Amazonas, das Entweichen von Methan in Permafrostböden oder auch die von Versauerung bedrohten Ozeane. Diese fragilen Schätze unseres Erdsystems gilt es besonders zu schützen, um Klimastabilität zu erreichen.
Ebenso wichtig: Die nachhaltige Entwicklung im globalen Süden. Diese muss durch Förderung z.B. in emissionsarmer Energiegewinnung unterstützt werden. Denn wenn bei steigendem Energiebedarf und sich ändernden Konsummustern kohlenstoffintensive Technologien nicht übersprungen werden, werden wir die globalen Klimaziele verfehlen.
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Mehr InformationenDie Agenda 2030 wurde 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet. Ziel ist es, bis 2030 nachhaltige Entwicklung von globaler Dimension zu erreichen. Dabei richtet sie sich gleichermaßen an alle Staaten, Unternehmen, zivile Organisationen, Städte, Gemeinden und Privatpersonen.
Und was genau steht drin?
Kern der Agenda 2030 sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die Sustainable Development Goals oder auch SDGs. Diese Ziele umfassen alle drei Dimensionen von Nachhaltigkeit: Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Sie sollen bis 2030 von allen Entwicklungs- und Schwellenländern sowie den Industriestaaten erreicht werden.
Gleich mehrere Ziele können durch die Förderung hochwertiger Klimaschutzprojekte umgesetzt werden. Ein Beispiel macht das deutlich.
In Raichur, Indien – wird das traditionelle Kochen auf Feuerstellen durch nachhaltige Kochherde ersetzt. Dadurch werden drei SDGs erreicht:
Ziel 15: Leben an Land
Der Herd benötigt 70% weniger Brennholz. Die Abholzung der Wälder wird vermindert. Das ist in Raichur wichtig, denn die Region ist sehr trocken.
Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Durch Verringerung des Brennholzes reduzieren sich auch die Treibhausgasemissionen.
Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen
Weniger gesundheitsschädlicher Rauch trägt zu besserer Gesundheit bei. Gut. Wir sehen also, wie internationale Zusammenarbeit die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 praktisch umsetzt. Durch Förderung von Klimaschutzprojekten kannst auch Du zur Erreichung der 17 Nachhaltigkeitsziele beitragen.
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Mehr InformationenKohlenstoffmärkte – gibt es mehrere?
Ja. Zunächst unterscheidet man zwischen verpflichtenden und freiwilligen Kohlenstoffmärkten.
Über verpflichtende Kohlenstoffmärkte können Staaten mit Emissionsrechten handeln. Hintergrund ist die Klimakonferenz in Kyoto 1997: Hier verpflichteten sich Industrienationen erstmals, verbindlich ihren Treibhausgasausstoß zu mindern.
Wenn also heute ein Land weniger emittiert als ihm zugestanden wurde, darf es mit den verbleibenden Emissionsrechten handeln. Mit dem Klimaschutzabkommen von Paris wurde das System weiterentwickelt. Nun sollen alle Länder der Welt alle fünf Jahre eigene, ehrgeizige Klimaschutzbeiträge vorlegen. Zudem verpflichten sich die Industrieländer, die Staaten des globalen Südens beim Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Die Erfolge bleiben aber hinter den Zielen des Pariser Abkommens zurück.
Darum ist der freiwillige Markt so wichtig: Hier geht es um den Ausgleich unvermeidbarer Emissionen von Privaten in konkreten Projekten, die zusätzlichen Klimaschutz ermöglichen. Wichtig ist, daneben auch nachhaltige Entwicklung zu fördern. Diese Projekte werden von nicht-staatlichen Zertifizierern geprüft. In Deutschland werden die Standards der Organisationen Gold Standard und Verra am häufigsten genutzt. Sie prüfen die Gestaltung und Durchführung der Projekte und ihre wirtschaftliche, soziale und ökologische Wirkung. Außerdem darf es bei Klimaschutzprojekten nicht zur Doppelzählung kommen: Staatliche und freiwillige Minderungsleistung mit demselben Projekt darf nur einmal angerechnet und zertifiziert werden.
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Mehr InformationenWas ist eigentlich Klimaneutralität?
Im Rahmen des Pariser Klimaabkommens beschloss die internationale Staatengemeinschaft, bis 2050 klimaneutral zu werden. Aber was ist Klimaneutralität genau?
Meist wird es definiert als ein Gleichgewicht, das erreicht werden muss, zwischen den global ausgestoßenen und aufgenommenen Treibhausgasen. Es dürfen also nur so viele Emissionen ausgestoßen werden, wie durch Kohlenstoffsenken wieder aufgenommen werden können. Diese Senken können beispielsweise Wälder oder Moore sein.
Häufig wird auch der Begriff „Netto-Null“ verwendet.
Bei einer Netto-Null-Klimaschutzstrategie setzen sich Unternehmen Ziele zur Vermeidung und Reduktion von Treibhausgas-Emissionen, die dem weltweiten 1,5-Grad Ziel entsprechen. Nur die danach nicht mehr vermeidbaren Emissionen, werden durch Investitionen in hochwertige Klimasenken ausgeglichen.
Zusätzlich sollen Finanzierungsbeiträge für globale Klimaschutzmaßnahmen getätigt werden, die außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette liegen und zum Beispiel Projekte im Globalen Süden fördern.
Durch Netto-Null und globale Klimaschutzbemühungen können also auch finanziell schwächere Länder bei nachhaltigen Investitionen unterstützt werden. Was Klimaneutralität und Netto-Null gemeinsam haben? Zunächst muss mit der Emissionsbilanz errechnet werden, wieviel wir überhaupt ausstoßen. Dann müssen Treibhausgase vermieden, verringert und ausgeglichen werden. Und das am besten so schnell und so umfassend wie möglich.
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Mehr InformationenGanzheitliche Klimaschutzstrategien für Unternehmen – wie geht das?
Klimaschutz betrifft uns alle. Eine besondere Verantwortung tragen aber Unternehmen. Klimafreundlich zu handeln zeigt unternehmerische Verantwortung und hilft dabei, zukunftsfähig zu bleiben. Startpunkt ist die Emissionsbilanz. Mit ihr misst das Unternehmen, wie viele Treibhausgase es ausstößt. Daraus werden Ziele zur Minderung von Emissionen abgeleitet. Glaubwürdige Klimaschutzstrategien basieren auf wissenschaftlich fundierten Zielen. Sie orientieren sich daran, wie viel überhaupt noch ausgestoßen werden darf, wenn die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden soll.
Es müssen zudem ambitionierte Zwischenziele festgelegt werden. Die so gesetzten Ziele werden nun auf Unternehmensebene entlang der gesamten Wertschöpfungskette umgesetzt.
ABER: Eine ganzheitliche Klimaschutzstrategie fußt auf dem Prinzip umfassend und schnell zu vermeiden, zu reduzieren sowie zusätzlich zu kompensieren. Emissionen, die nicht vermieden oder weiter reduziert werden können, können über hochwertige Klimaschutzzertifikate ausgeglichen werden. Wichtig ist, dass der Ausgleich ergänzend zur Vermeidung und Reduktion der Emissionen geschieht.
Dabei werden Emissionen durch hochwertige Klimaschutzprojekte an anderer Stelle in mindestens gleicher Höhe vermieden oder entfernt. Ein anderer Weg sind Finanzierungsbeiträge zum Klimaschutz ohne Anrechnung auf die eigene Klimabilanz. Beide Wege fördern nachhaltige Entwicklung und emissionsarme Technologien dort, wo sie noch nicht im Einsatz sind. Das schützt die Umwelt und kann gleichzeitig Armut mindern. Unternehmen können so durch ganzheitlichen Klimaschutz ihrer gesellschaftlichen und globalen Verantwortung auf mehreren Ebenen gerecht werden.
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Mehr InformationenWelche unterschiedlichen Klimaschutzprojekte gibt es?
Projekte für den zusätzlichen Klimaschutz unterscheiden sich in ihrer Art, im Umfang, ihrer geographischen Lage und in Bezug auf ihre Zielgruppe. Sie sparen nicht nur unterschiedlich viele Emissionen ein, sondern haben verschiedene Wirkungen auf das Umfeld, in dem sie durchgeführt werden.
Und welche unterschiedlichen Klimaschutzprojekte gibt es?
Als Beispiele für die Vermeidung von THG-Emissionen gibt es z.B.:
a) Energie-Projekte, die z.B. mit erneuerbaren Energien, Gewinnung von Biogas oder effizienten Kochherden Emissionen reduzieren.
Oder zur Bindung und dauerhaften Speicherung von THG-Emissionen z.B.:
b) sog. Naturbasierten Lösungen oder Nature-based Solutions:
Hier wird Kohlendioxid durch natürliche Senken gespeichert. Dazu zählen Waldschutz, der Schutz von Mangroven oder die Wiedervernässung von Mooren.
Bei Forstprojekten muss darauf geachtet werden, dass sie über Jahrzehnte bestehen bleiben, bis sie ihre vollständige Kapazität an CO2-Speicherung erreichen. Außerdem müssen bei Waldprojekten Konflikte bei der Landnutzung – zum Beispiel mit der indigenen Bevölkerung – vermieden werden.
Dann können die Projekte nach entsprechenden Qualitätskriterien nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz sinnvoll miteinander verknüpfen – und auch die sozialen und ökonomischen Bedingungen der Bevölkerung verbessern.
So bringt jede zusätzlich eingesparte Tonne CO2 nicht nur mehr Klimaschutz, sondern trägt auch zu mehr Bildung, Arbeitsplätzen und besserem Schutz der Gesundheit bei.
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Mehr InformationenTrägt Treibhausgasausgleich wirklich zur Klimaneutralität bei?
Angenommen, ein Unternehmen stößt nach wie vor Treibhausgase aus, als würde es den Klimawandel nicht geben. Es gleicht Emissionen nur aus, indem es Kompensationszahlungen leistet und bemüht sich nicht um deren Vermeidung und Reduktion.
Klingt nach Greenwashing? Ist es auch, wenn es so abläuft wie geschildert.
Treibhausgasausgleich oder CO2-Kompensation kann jedoch einen richtigen und wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, wenn man Folgendes beachtet.
Ganzheitlicher Klimaschutz besteht aus drei Säulen: Vermeiden, verringern und die unvermeidbaren Restemissionen kompensieren.
Konkret sieht das so aus: Ein Unternehmen misst seine Emissionen, stellt Ziele zur Vermeidung und Reduktion auf und setzt diese Ziele um. Dadurch werden Innovationen angestoßen, neue Technologien und Verhaltensweisen etabliert. Nur Emissionen, die nach aktuellem Stand unvermeidbar sind, werden anschließend kompensiert. Damit stellt Kompensation eine Möglichkeit dar, direkt aktiv zu werden und schnell im Sinne des Klimas zu handeln. Und auch einen Beitrag im Sinne der Klimagerechtigkeit zu leisten: Denn die privaten Mittel aus dem globalen Norden schieben durch Klimaschutzprojekte im globalen Süden auch dort grüne Innovationen an.
Zurück zu unserer Frage: Trägt Treibhausgasausgleich wirklich zur Klimaneutralität bei? Die Antwort lautet ja. Wenn Emissionen gleichzeitig verringert und vermieden werden. Dann ist Treibhausgasausgleich ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, der ganz konkret und weltweit wirkt.
Die Moderatorin, Speakerin und Autorin setzt das Thema Nachhaltigkeit seit rund 10 Jahren in den Fokus. Durch ihre Moderationserfahrung bei „grünen“ Events, Nachhaltigkeits-Arbeit mit Unternehmen und ihre Arbeit als Autorin greift sie auf geballte Expertise zum Thema zurück.
Janine Steeger bringt über 20 Jahre journalistische Berufserfahrung mit, über fünf Jahre davon moderierte sie bei RTL z.B. die Sendung „Explosiv“. Fachwissen zum Thema Nachhaltigkeit vertiefte sie durch das Studium „Betriebliches Umweltmanagement und Umweltökonomie“. Auch privat hat sie ihr Leben auf Nachhaltigkeit umgestellt: Sie verzichtet weitgehend auf Flüge und Plastik, fährt Fahrrad oder Bahn und setzt auf grüne Mode und Kosmetik.
Fotonachweise: Nadine Dilly
Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima
Chausseestraße 22
10115 Berlin
Telefon: +49 30 3465573-00
E-Mail: info@allianz-entwicklung-klima.de
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