Der Klimawandel mit seinen umfassenden Auswirkungen in ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht wird als eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewertet. Kein Bereich des gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Lebens wird davon in den nächsten Jahrzehnten unberührt bleiben. Und dies erfordert globale Anstrengungen.
Der Klimawandel und seine Auswirkungen sorgen für globales Ungleichgewicht: Während die Industrieländer die für den Klimawandel verantwortlichen Treibhausgase vermehrt emittieren, sind es gerade die weitgehend armen Bevölkerungsschichten in den Entwicklungsländern, die unter den Folgen leiden müssen. Trotz der internationalen entwicklungspolitischen Bemühungen ist die Armut weltweit noch nicht beherrscht, der Klimawandel verschärft diese Diskrepanz sogar weiter.
Das 1,5-Grad-Ziel: Eine globale Herausforderung
Die internationale Staatengemeinschaft hat sich mit dem Pariser Klimaabkommen und den Sustainable Development Goals (SDGs) der Agenda 2030 ab 2015 dazu verpflichtet, diese Ziele global zu verfolgen.

Klimaschutzprojekte im globalen Süden erzielen Zusatznutzen. Energieeffiziente Kochöfen wirken sich durch geringere Rauchbelastung zusätzlich positiv auf die Gesundheit aus.
Die bisherigen internationalen Instrumente und Strategien zur Bekämpfung von Klimawandel und Armut haben es nicht vermocht, den Ausstoß von CO2-Emissionen signifikant zu mindern und die Lebensbedingungen der Menschen in der eigentlich notwendigen Geschwindigkeit zu verbessern. Die Lücke zur Finanzierung wächst weiterhin – nicht nur von Klimaschutz vor Ort, der Anpassung und „Loss and Damage“ zum Klimawandel, sondern der gesamten nachhaltigen Entwicklung (SDGs). Die finanzielle Lücke für Entwicklungsländer, damit diese die SDGs umsetzen und erreichen können, liegt aktuellen Schätzungen zufolge zwischen 3,9 Billionen USD (OECD) und 4,3 Billionen USD (UNCTAD). Dieses „SDG Financing Gap“ ist durch die COVID-19-Pandemie nochmal stark angestiegen und hat die Erreichung einiger SDGs verlangsamt oder Fortschritte umgekehrt. Im Sinne der Klimaverantwortung sollten sich aber auch alle nicht-staatlichen Akteur:innen verhalten, die aufgrund ihrer Treibhausgas-Emissionen zur Klimakrise beigetragen haben und dies noch tun. Ein ambitioniertes Handeln ist umso dringlicher, als dass die staatlichen Mittel nicht ausreichend sind, um unser Klima erfolgreich zu schützen und nachhaltige Entwicklung weltweit zu fördern.
Ob wir das weltweite 1,5-Grad-Ziel erreichen, entscheidet sich in der schnellen Vermeidung und Reduktion der Treibhausgas-Emissionen bei uns, aber auch im globalen Süden. Dort steigen die Bevölkerungszahlen weiterhin stark an. Wenn künftig jeder Haushalt – so wie wir es in den Industrieländern praktiziert haben oder auch noch tun – eine Steckdose auf Basis von Kohle bekommt, müssten hunderte weitere Kohlekraftwerke gebaut werden. Damit würde sich die Erderwärmung weiter beschleunigen. Gleichzeitig muss jede:r Mensch das Recht auf Zugang zu Energie ausleben können. Die Herausforderung besteht somit darin, das Kohlezeitalter zu überspringen und direkt auf saubere und emissionsarme Energien in Entwicklungs- und Schwellenländern zu setzen und diese zu befördern!

Wasserfilter tragen zum gesundheitlichen Wohlergehen bei. Das Wasser muss nicht mehr abgekocht werden, um genießbar zu sein. Das schützt die Gesundheit und das Klima.
Unterstützung bei der Energiewende
Hier sind wir gefragt: Industrieländer und internationale Organisationen können die Länder des globalen Südens dabei unterstützen, den Bezug von erneuerbaren Energien zu fördern. Investitionen in Klimaschutzprojekte können diese Transformation konkret unterstützen und so eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben.
Die Vorteile nachhaltiger Entwicklung
Engagement für Klimaschutz verbessert damit gleichzeitig die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort, fördert zukunftsfähige Innovationen und schützt Gesundheit sowie Artenvielfalt. Dieser Ansatz trägt direkt zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen bei, die mit der Agenda 2030 verabschiedet wurden. Diese Ziele umfassen unter anderem die Bekämpfung von Armut und Hunger, die Förderung von Bildung und Geschlechtergleichstellung sowie den Schutz der Umwelt.
Die Industrieländer tragen eine besondere Verantwortung. Durch finanzielle Unterstützung, Technologietransfer und die Förderung nachhaltiger Projekte können sie wesentlich dazu beitragen, dass in Schwellen- und Entwicklungsländern eine nachhaltige und emissionsarme Zukunft gestaltet wird.
Fazit
Eine klimagerechte Welt erfordert gemeinsame und große Anstrengungen. Die Industrieländer müssen nicht nur ihre eigenen Emissionen drastisch reduzieren, sondern auch den globalen Süden dabei unterstützen, eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Investitionen in erneuerbare Energien und Klimaschutzprojekte sind der Schlüssel zu einer klimagerechten Zukunft, die sowohl den Klimawandel bekämpft als auch die Lebensbedingungen der Menschen verbessert. Es ist eine gemeinsame Verantwortung und eine Chance, eine gerechtere und nachhaltigere Welt zu schaffen.
Credits: Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima