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Ganzheitliche Klimaschutzstrategien: Ein integrativer Ansatz für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Artikel: Peter Renner

In einer Welt, die zunehmend von den Auswirkungen des Klimawandels bedroht ist, wird die Transformation der Wirtschaft zu einem entscheidenden Hebel im Kampf gegen die Klimakrise. Ganzheitliche Klimaschutzstrategien gewinnen daher für Unternehmen an Bedeutung. Diese Strategien zielen darauf ab, einen optimalen Beitrag zur Erreichung des globalen 1,5-Grad-Ziels zu leisten und gleichzeitig positive Effekte auf verschiedene Dimensionen der Nachhaltigkeit zu erzielen. Der Kern solcher Ansätze liegt in der schnellen und maximal möglichen Vermeidung und Reduktion der eigenen Treibhausgas-Emissionen (THG).

Die Bedeutung des Ausgleichs von nicht vermeidbaren Emissionen

Eine unternehmerische Klimaschutzstrategie beginnt mit der präzisen Bilanzierung der Treibhausgasemissionen, die ein genaues Bild der Klima- und Umweltwirkungen des Unternehmens zeichnet. Diese Bilanz bildet die Basis für die Festlegung von kurz- und langfristigen Zielen sowie die Planung konkreter Maßnahmen zur Reduktion und Vermeidung von Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Diese Zwischenziele werden in Abständen von zwei bis fünf Jahren festgelegt und überprüft.

Innerhalb der ganzheitlichen Klimaschutzstrategien spielt auch der Ausgleich von nicht bzw. noch nicht vermeidbaren Treibhausgasen eine wesentliche Rolle. Auch wenn die Priorität immer auf der Vermeidung und Reduktion der eigenen Emissionen liegen sollte, ist es entscheidend, unvermeidbare Emissionen durch die Finanzierung von Klimaschutzprojekten im globalen Süden auszugleichen. Diese Projekte tragen nicht nur zum globalen Klimaschutz bei, sondern fördern auch die nachhaltige Entwicklung in den jeweiligen Regionen.

Ein Entwicklungsansatz für umfassende Nachhaltigkeit

Ein umfassender Entwicklungsansatz im Klimaschutz berücksichtigt die verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigkeit, um wirkungsvolle und langfristige Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu schaffen. Dabei geht es darum, ökologische, ökonomische, soziale, kulturelle und politische Aspekte in die Planung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen einzubeziehen.

Ambitionierte Klimaschutzstrategien beinhalten nicht nur eine rasche und umfassende Reduktion der eigenen Treibhausgas-Emissionen, sondern auch die Integration qualitativ hochwertiger Klimaschutzprojekte im globalen Süden. Diese Projekte zielen darauf ab, positive Entwicklungswirkungen gemäß den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen in Ländern des globalen Südens zu erzielen. Diese Ziele umfassen ein weites Spektrum sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Themen, darunter die Bekämpfung von Armut und Hunger, die Förderung von Gesundheit und Bildung, der Zugang zu sauberem Wasser, die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze, nachhaltiges Wirtschaftswachstum sowie der Schutz und die Erhaltung von Ökosystemen.

Mehrfache positive Wirkungen auf die nachhaltige Entwicklung

Die enge Verzahnung verschiedener positiver Wirkungen auf die nachhaltige Entwicklung stellt sicher, dass die Projekte vor Ort eine höhere Akzeptanz finden und somit langfristig wirksam sind. Darüber hinaus fördern sie häufig zusätzliche Kernvorteile, die sowohl den Menschen als auch der Umwelt zugutekommen und langfristig das Klima schützen. Durch die Unterstützung der SDGs tragen diese Projekte nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern verbessern auch die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort, stärken die lokale Wirtschaft und schützen die Biodiversität.

So kann beispielsweise ein Aufforstungsprojekt nicht nur zur Kohlenstoffbindung beitragen, sondern auch Arbeitsplätze schaffen, die biologische Vielfalt fördern und den Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen für die lokale Bevölkerung verbessern.

Rahmenbedingungen als Unterstützung

Der Erfolg ganzheitlicher Klimaschutzstrategien hängt maßgeblich von politischen Rahmenbedingungen ab. Regierungen weltweit sind aufgefordert, durch klare gesetzliche Vorgaben und unterstützende Maßnahmen den Weg für eine klimafreundliche Zukunft zu ebnen. Politische Instrumente wie CO₂-Bepreisung, Subventionen für grüne Technologien und strenge Emissionsvorschriften sind essenziell, um Unternehmen und Privatpersonen zu motivieren, ihren Beitrag zu leisten. Internationale Abkommen und Kooperationen sind ebenfalls unerlässlich, um den globalen Austausch von Wissen und Ressourcen zu fördern und sicherzustellen, dass Klimaschutzprojekte im globalen Süden effektiv und nachhaltig umgesetzt werden. Es gilt, in all diese rahmensetzenden Vorschriften den hochwertigen Ausgleich als wesentliches Element im Kampf gegen die Klimakrise zu verankern.

Fazit

Ganzheitliche Klimaschutzstrategien von Unternehmen sind ein integrativer Ansatz, der über die bloße Reduktion von Treibhausgas-Emissionen hinausgeht. Sie fördern die nachhaltige Entwicklung und tragen dazu bei, die globalen Klimaziele zu erreichen. Ambitionierte Klimaschutzstrategien, die sowohl schnelle und umfassende Emissionsreduktionen als auch die Finanzierung von qualitativ hochwertigen Projekten im globalen Süden umfassen, sind unerlässlich. Diese Projekte erzeugen nicht nur positive Entwicklungswirkungen nach den SDGs, sondern sichern auch die langfristige Wirksamkeit und Akzeptanz vor Ort. Mit der Unterstützung und Steuerung durch die Politik können wir sicherstellen, dass diese Strategien effektiv umgesetzt und langfristig erfolgreich sind. Letztlich sind solche Strategien der Schlüssel zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Zukunft.

Credits: Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima

Der Klimawandel mit seinen umfassenden Auswirkungen in ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht wird als eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewertet. Kein Bereich des gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Lebens wird davon in den nächsten Jahrzehnten unberührt bleiben. Und dies erfordert globale Anstrengungen.

Text:
 Dr. Olivia Henke

Die Erhaltung der Artenvielfalt, im Fachjargon Biodiversität, ist die größte ökologische Herausforderung der Menschheit und sie ist sehr eng mit dem Klimaschutz verbunden. Der bekannte Wissenschaftsjournalist und Moderator Dirk Steffens klärt seit vielen Jahren öffentlichkeitswirksam darüber auf – seit Januar 2024 auch in seiner Funktion als Botschafter der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima.

Text:
 Rainer Kunst, Tom Corrinth

Wie lassen sich Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Unternehmen angehen und ausbauen? Zwei Beispiele aus der Praxis. Klimaschutz und eine nachhaltige Entwicklung sind keine Selbstläufer. Dass sich auch die Wirtschaft für den Erhalt unserer Erde als einen bewohnbaren Planeten stark machen sollte, haben viele Unternehmen verstanden.

Text:
 Dr. Elena Winter