Die Klimakrise bedroht auch in Bangladesch Mensch und Natur. Um die Bevölkerung in ihrer Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen, ist es notwendig, dass die Lebensgrundlagen von einkommensschwachen Familien gestärkt werden.
In Bangladesch kochen mehr als 90% der Haushalte auf ineffizienten Kochherden, die auf Brennholz angewiesen sind. Dabei wird eine erhebliche Menge an Treibhausgasemissionen ausgestoßen, der Rauch verursacht außerdem Atemwegserkrankungen und nicht selten verbrennen sich Familienangehörige am Feuer. Gerade Kinder sind gefährdet, wenn Familien auf offenen Feuerstellen kochen.
Die Christian Commission for Development in Bangladesch (CCDB) hat im Jahr 2009 ein spezielles Programm zum Klimaschutz ins Leben gerufen und gemeinsam mit einem Dorfkomitee in den Distrikten Barguna und Bagerhat im Süden Bangladeschs ein Klimaschutzprojekt initiiert.
Innovative Klimalösungen und die Verbreitung klimafreundlicher Technologien sollen helfen, den Kraftstoffverbrauch und damit die CO2-Emissionen zu verringern und die gesundheitliche Situation der Frauen und Kinder zu verbessern. Konkret heißt das: Um Brennholz zu sparen, bekommen die Haushalte in der Region nach und nach energiesparende Herde zur Verfügung gestellt. Für die Installation, die Einweisung und die Kontrollen in der Folgezeit finden etwa 100 Menschen eine Beschäftigung. Im Herstellungsprozess sind die Frauen verantwortlich für das Schleifen der Einzelteile.
Ein Herd kostet etwa 16 Euro, Familien leisten einen Eigenbeitrag von 5 Euro. Die energiesparenden Herde benötigen 70 bis 80 Prozent weniger Feuerholz beim Kochen. Auf diese Weise werden pro Herd 3,27 t CO2 im Jahr eingespart. Frauen und Mädchen, die traditionell für die Besorgung von Brennholz zuständig sind, müssen so sehr viel seltener in den Wald zum Holz sammeln gehen.