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Ablauf eines Kompensationsprojekts – kontinuierlicher Nachweis der Klimaschutzleistung

Nach der erfolgreichen Projektregistrierung durchläuft ein Kompensationsprojekt einen Zyklus, in dem der Klimanutzen und die erzielten Entwicklungswirkungen gemessen, berichtet und verifiziert werden. Dieser Zyklus nimmt wiederrum etwa ein bis zwei Jahre in Anspruch. Wird dieser Zyklus erfolgreich durchlaufen, erfolgt am Ende die Ausschüttung der Kompensationszertifikate an den Projektbetreiber.

Monitoring und Monitoringbericht: Das Monitoring der Daten zur Berechnung der Emissionsminderungen und zum Nachweis der erzielten Entwicklungswirkungen erfolgt kontinuierlich während des Projektbetriebs. Notwendige Daten können beispielsweise die erzeugten Kilowattstunden Strom eines Windkraftwerks oder die vermiedene Menge Feuerholz durch die Nutzung einer Biogasanlage in einem Haushalt sein. Um positive Entwicklungswirkungen zu messen, könnten alle zum Bau eingesetzten Maurer:innen und Handwerker:innen gezählt werden, um aufzuzeigen, inwiefern das Projekt zur Schaffung von Arbeitsplätzen beiträgt. All diese Daten werden nach ein bis zwei Jahren – am Ende der sogenannten Monitoringperiode – in einem Monitoringbericht zusammengefasst und eine unabhängige Prüfinstitution (die sog. Designated Operational Entity, DOE) mit der Prüfung der Zahlen und des Projekts beauftragt.

Vor-Ort-Prüfung und Verifizierungsbericht: Nach der Prüfung der Projektdokumente (Monitoringbericht und Registrierungsdokumente) besucht der/die unabhängige Prüfer:in das Projekt. Das Ziel dieser Vor-Ort Prüfung ist die unabhängige Zertifizierung der Daten durch eine/n externe/n Expert:in. Die Beobachtung der Prüfung fasst der/die Prüfer:in dann in einem Verifizierungsbericht zusammen und übersendet diesen zusammen mit dem Monitoringbericht an den Kompensationsstandard.

Prüfung der Dokumente: Der Kompensationsstandard nimmt eine wiederholte Überprüfung aller Projektdokumente vor. Nur wenn die Angaben in den Dokumenten des/der Prüfer:in mit den Dokumenten des Projektbetreibers übereinstimmen und das Projekt alle Regeln des Kompensationsstandards einhält, kommt es zur Ausschüttung der Kompensationszertifikate.

Ausschüttung (Issuance) der Kompensationszertifikate: Die Kompensationszertifikate werden auf das Konto des Projektbetreibers überwiesen. Jeder Projektbetreiber führt ein Konto im Register des Kompensationsstandard. Dieses Konto funktioniert ähnlich wie ein Bankkonto. Auf diesem können bspw. Überweisungen von Zertifikaten auf ein anderes Konto erfolgen. Möchten Kunden Emissionen kompensieren, so legt der Kontoinhaber (der Projektbetreiber) eine entsprechende Anzahl an Zertifikaten für diese Kunden still. Das bedeutet, dass die Zertifikate entsprechend markiert werden und anschließend nicht mehr weiter genutzt werden können. So wird vermieden, dass ein Kompensationszertifikat doppelt verkauft oder transferiert werden kann.