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Was bedeutet es wenn “ex ante” Zertifikate verkauft werden?

In der Regel werden Kompensations-Zertifikate erst dann ausgestellt, wenn die Einsparung oder Bindung von Treibhausgasen nachgewiesen (verifiziert) werden konnte.

Mehr Informationen zum Prozess hinter der Ausschüttung von Kompensationszertifikaten finden Sie auch im Abschnitt “Grundlagen der Kompensation.

Unter bestimmten Standards und für bestimmte Projekttypen ist aber auch eine Zertifizierung im Vorfeld der tatsächlichen Klimaschutzleistung erlaubt. Eine solche vorab Ausstellung von Zertifikaten wird als ex ante (lat.: im Voraus, von vornherein) Zertifizierung bezeichnet. Dies ist vor allem für Landnutzungs- oder Forstprojekte ein Mittel, wenn die Klimaschutzleistung oft erst viele Jahre nach Projektbeginn erzielt wird. Die finanziellen Mittel aus dem Verkauf der Zertifikate werden aber insbesondere in den frühen Projektphasen benötigt, um das Projekt aufzubauen und beispielsweise Landflächen zu kaufen, die geschützt oder aufgeforstet werden sollen.

Die ex ante-Zertifizierung von Klimaschutzwirkungen birgt die Gefahr, dass die einzusparenden Tonnen CO2 letztendlich nicht erzielt werden können (z.B. aufgrund eines vorzeitigen Projektabbruchs oder bei Naturkatastrophen), die dazugehörigen Zertifikate aber bereits verkauft und zum Ausgleich von Emissionen genutzt wurden. So entsteht vor allem der Natur und dem Klima ein Schaden, da weniger eingespart wurde, als es auf dem Papier scheint. Aus diesem Grund sind ex ante ausgestellte Zertifikate nur bedingt zur Kompensation geeignet, die Allianz für Entwicklung und Klima schließt deren Nutzung in ihrem Kriterienkatalog für zugelassene Projekte vollständig aus. In jedem Falle ist eine transparente Kennzeichnung des Zeitpunkts der Ausschüttung sowie ein Puffer für Unwägbarkeiten bei der späteren Durchführung der Minderungsprojekte essentiell.