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Welche Vorteile hat es, neben der Bekämpfung der Klimakrise, Treibhausgasemissionen zu reduzieren?

Übergeordnetes Ziel der Treibhausgasminderungen ist es, eine für Menschen und Ökosysteme gefährliche Störung des Klimasystems zu verhindern. Neben dem globalen Ziel des Klimaschutzes adressieren Sie mit einer Klimaschutzstrategie aber auch weitere Anliegen:

Gesetzgebung: Auf internationaler Ebene hat sich Deutschland als Vertragspartei des Übereinkommens von Paris dazu verpflichtet, den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2°C gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen. Als Beitrag zu den Zielen des Übereinkommens haben die Länder umfassende nationale Ziele für die Reduzierung ihrer Emissionen vorgelegt (sog. national festgelegte Beiträge, engl. Nationally Determined Contributions, NDCs). Der national festgelegte Klimaschutzbeitrag der EU im Rahmen des Übereinkommens von Paris zielt darauf ab, die Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um mindestens 53,7 Prozent zu reduzieren. Er ist eingebettet in den umfassenderen EU-Rahmen für die Klima- und Energiepolitik bis 2030. Mit einem Beitrag zur Emissionsminderung tragen Sie also zur Erfüllung der internationalen Ziele der Vereinten Nationen und zur Vertragserfüllung Deutschlands und der EU bei. Auch ein Beschluss des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2021 verpflichtet den Staat, aktiv Klimaschutz zu betreiben, sodass es in Zukunft nicht zu unverhältnismäßigen Einschränkungen der Freiheitsgrundrechte der heute jüngeren Menschen kommt.

Auf nationaler Ebene hat sich Deutschland vor allem mit dem zuletzt 2021 verschärften Klimaschutzgesetz Ziele zur Reduktion von THG-Emissionen gesetzt: Bis 2030 wird eine Reduktion um mindestens 65 Prozent und bis 2040 um 88 Prozent angestrebt. Im Jahr 2045 soll in Deutschland die weitgehende Treibhausgasneutralität – also ein Gleichgewicht zwischen den emittierten Treibhausgasen und deren Bindung durch Senken – erreicht werden. Nach dem Jahr 2050 strebt die Bundesregierung negative Emissionen an. Dann soll Deutschland mehr Treibhausgase in natürlichen Senken einbinden, als es ausstößt. Emissionsreduktionen auf dem individuellen oder betrieblichen Level tragen zur Erreichung dieser nationalen Ziele bei. Umgekehrt bietet der Staat deshalb auch Fördermaßnamen für die Umsetzung vieler Reduktionsmaßnahmen an.

Eine Übersicht über Fördermaßnahmen des Bundes und der Länder finden Sie im Navigator-Factsheet “Fördermöglichkeiten” und im Abschnitt “Welche Fördermöglichkeiten bieten Bund und Länder?

Öffentlichkeit und Kund:innen: Spätestens seit den Demonstrationen von „Fridays for Future“ fordert die Gesellschaft den Klimaschutz immer stärker ein – von der Politik, aber auch von der Wirtschaft und einzelnen Unternehmen. Kund:innen beschäftigen sich bei ihren Kaufentscheidungen zunehmend mit der Herkunft und Herstellung der Produkte sowie deren Auswirkungen auf das Klima. Mit einer Klimaschutzstrategie stärken Sie Ihre Marke und verbessern Ihr Image in der Öffentlichkeit.

Damit Ihre Bemühungen auch in der Öffentlichkeit und von (potenziellen) Kund:innen wahrgenommen werden, ist die richtige Kommunikation Ihrer Klimaschutzstrategie zentral. Für mehr Informationen und Tipps zu effektiver Klimaschutz-Kommunikation besuchen Sie gerne auch die Toolbox Kommunizieren.

Geschäftspartner:innen und Mitarbeiter:innen: Nicht nur eine breite Öffentlichkeit und die Kundschaft interessieren sich für den Klimaschutz. Auch bestehende und zukünftige Mitarbeitende honorieren laut Studien Klimaschutzbemühungen. Sie steigern mit Ihren Reduktionszielen also auch Ihre Attraktivität als Arbeitgeber:in und verschaffen sich einen Vorteil im Wettbewerb um qualifizierte und motivierte Mitarbeitende.

Wirtschaftliche Vorteile: Klimaschutz erhöht die Chancen auf wirtschaftliches Wachstum und schützt die Wirtschaft in der Zukunft: Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit dem Titel Investieren in Klimaschutz, investieren in Wachstum“. Bei einer Ausrichtung weltweiter Infrastrukturinvestitionen auf die Klimaziele des Übereinkommens von Paris seien zwar kurzfristig Zusatzinvestitionen notwendig, diese können jedoch allein durch daraus resultierende Treibstoffeinsparungen überkompensiert werden. Das heißt, dass die Kosteneinsparungen, die aus der Investition resultieren, die Investitionssumme selbst übersteigen.  Auch für Ihr Unternehmen kann sich Klimaschutz finanziell lohnen, wenn beispielsweise durch Energieeffizienz-Verbesserungen nicht nur Ihre Emissionen, sondern auch Ihre Ausgaben für Strom oder Brennstoffe sinken. Auch die zunehmende Regulierung von Emissionen in Deutschland, zuletzt durch die Einführung eines nationalen Emissionshandelssystems für Emissionen aus fossilen Brennstoffen, bietet einen finanziellen Anreiz, Ihre Emissionen zu senken. Je mehr es kostet eine Tonne CO2e zu emittieren, umso mehr lohnt es sich für Sie, diese Emissionen zu vermeiden oder zu reduzieren. Durch eine zukunftsorientierte Klimaschutzstrategie senken Sie die Unsicherheit in Bezug auf zukünftige Regularien zum Treibhausgas-Ausstoß – je weniger Sie emittieren, desto weniger treffen Sie zukünftige Preiserhöhungen.