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Was ist eine Klimaschutzstrategie?

Eine Klimaschutzstrategie beinhaltet Ihre organisatorischen Treibhausgas-Reduktionsziele und Maßnahmen, die Sie treffen oder planen, um Ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Grundlage für die Erstellung Ihrer Klimaschutzstrategie ist dieTreibhausgas-Bilanz Ihres Unternehmens. Denn daran lässt sich erkennen, wo Ihre größten Reduktionspotenziale liegen, und Sie können entsprechende Reduktionsziele und -maßnahmen ableiten. Identifizieren Sie daher zunächst „Hot Spots“ in Ihrer Treibhausgasbilanz – besonders hohe Emissionsquellen und solche, die sich vergleichsweise leicht reduzieren lassen. Oft lassen sich damit sogar Kosten einsparen, denn hohe Emissionen können z.B. durch ineffiziente Verfahren oder Technologien verursacht werden.

Eine solche Klimaschutzstrategie können Sie allein erarbeiten oder mit der Unterstützung und Beratung entsprechender Anbieter entwerfen.

Hintergründe zur Berechnung des Corporate Carbon Footprint finden Sie in der Toolbox Messen und Berechnen.

Einige Partner:innen für Entwicklung und Klima der Allianz für Entwicklung und Klima bieten neben der Kompensation auch die Erstellung Ihrer unternehmerischen Treibhausgasbilanz an.

Klimaschutzstrategien können dabei verschiedene Formate annehmen. Bei einer Klimaneutralitätsstrategie steht ein klimaneutrales Wirtschaften durch Vermeidung, Reduktion, und Kompensation verbleibender Emissionen im Fokus.

Beim Claim der Klimaneutralität gibt es derzeit noch begriffliche Unsicherheiten und es ist Vorsicht geboten. Für mehr Informationen zu Klimaneutralitäts-Claims steht Ihnen das Infosheet zur unternehmerischen Klimakommunikation der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima, sowie die Toolbox Kommunizieren & Berichten zur Verfügung.

Netto-Null-Strategien stellen wissenschaftlich basierte Ziele, die im Einklang mit dem 1,5°-Ziel des Übereinkommens von Paris sind, in den Fokus. Dabei wird der Vermeidung und Reduktion der eigenen Emissionen die größte Bedeutung zugewiesen.

Bei einer Klimafinanzierungsstrategie orientiert sich die Strategie rund um einen internen CO2-Preis für Emissionen. Die so zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel sollen dann in Klimaschutzmaßnahmen und -projekte investiert werden.

In ihrem Infosheet stellt die Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima Ihnen die Formate einer Klimaneutralitätsstrategie, einer Netto-Null-Strategie, einer Klimafinanzierungsstrategie, sowie ihren eigenen Entwicklungsansatz mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen, vor.

Die Gesamtheit dieser Schritte bildet ihre Klimaschutzstrategie, die Sie auch veröffentlichen können und sollten. Das signalisiert Kund:innen, Geschäftspartner:innen und potentiellen Arbeitnehmer:innen, dass Sie die Aufgabe Klimaschutz ernst nehmen und sorgt für Nachvollziehbarkeit und Transparenz Ihrer Klimaschutzaktivitäten.

Weitere Hinweise zur transparenten Kommunikation Ihres Klimaschutzengagements finden Sie in der Toolbox Kommunizieren und Berichten.

Welche Emissionsquellen bei Ihnen das größten Vermeidungspotential haben, hängt stark von Ihrem Unternehmen und der eingesetzten Technologie ab. In einigen Bereichen lassen sich jedoch oft Einsparpotentiale identifizieren:

Bezug von Strom:

Jedes Unternehmen braucht Energie, um der täglichen Arbeit nachgehen zu können. Ob Sie eine große Industrieanlage betreiben oder die Laptops und Telefone Ihrer Mitarbeitenden mit Strom versorgen – ohne Energie ist Arbeit in der Regel undenkbar. Der Wechsel von fossilen Energieträgern zu erneuerbaren Energien ist der einfachste und schnellste Schritt und unheimlich effektiv.

Energieeffizienz

Transparenz beim Energieverbrauch ist eine wesentliche Voraussetzung für das systematische Erschließen von Energieeffizienzpotenzialen in Unternehmen. Um diese Potenziale – Steigerung der Energieeffizienz und Senken der Energiekosten – effektiv zu erschließen, ist ein Energiemanagementsystem das zentrale Instrument.

Transport

Transport ist nicht nur für Speditionen und Logistik-Unternehmen ein wichtiger Bestandteil der eigenen Treibhausgasbilanz. Auch Dienstleister:innen haben in der Regel Transportemissionen zu verzeichnen, die sich aus Dienstreisen oder der Anfahrt zum Arbeitsplatz oder Veranstaltungen ergeben. Neben einem Wechsel zur Elektromobilität im eigenen Fuhrpark kann auch Incentivierung zur Nutzung klimafreundlicher Verkehrsmittel einen Beitrag leisten. Sollten Ihre Mitarbeitenden regelmäßig Dienstreisen antreten, kann es sich etwa bemerkbar machen, wenn Sie in der Reiserichtlinie Ihres Unternehmens festlegen, wann Züge dem Flugzeug vorzuziehen sind. Auch eine Bezuschussung eines Tickets für öffentliche Verkehrsmittel oder eines Dienst-Fahrrads für Ihre Mitarbeitenden kann insbesondere in Städten dazu führen, dass mehr Menschen das Auto stehen lassen. Viele Verkehrsbetriebe und Fahrrad-Leasing-Anbieter:innen kommen Ihnen hierbei mit besonderen Konditionen entgegen.

Gebäude

Ein weiterer Punkt in der Treibhausgasbilanz, der den meisten Unternehmen gemein ist, sind die Emissionen, die mit dem Beheizen und Instandhalten von Gebäuden einhergeht. Hier lohnt es sich neben dem Umstieg auf erneuerbare Stromanbieter auch die Energieeffizienz Ihrer Gebäude zu überprüfen und gegebenenfalls zu erhöhen. Das ist zwar zunächst mit einer finanziellen Investition verbunden, führt aber auf Dauer zu Kosten-Einsparungen, die sich – neben dem positiven Effekt fürs Klima – auch wirtschaftlich lohnen können.

Abfallmanagement

Die Grundprinzipien für ein klimafreundliches Abfallmanagement lauten: 1) Vermeiden, 2) Wiederverwenden, 3) Verwerten, 4) Beseitigen. Werden diese vier Prinzipien ernsthaft umgesetzt, werden Ressourcen geschont und eine Kreislaufwirtschaft unterstützt.

Neben der Erstellung Ihrer Klimastrategie kann es auch sinnvoll sein, weitere Nachhaltigkeitsaspekte in Ihre Unternehmensstrategie und Berichterstattung einzubeziehen. Eine Nachhaltigkeitsstrategie berücksichtigt Auswirkungen auf andere Umweltbereiche wie z.B. Wasser- und Luftqualität, aber auch Auswirkungen sozialer und wirtschaftlicher Art, also z.B. auf die Lebensstandards und Rechte Ihrer Mitarbeitenden oder Diversität in Ihrem Unternehmen. Die oben vorgestellte Klimastrategie ist einer von mehreren Bestandteilen einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie. Der Entwurf einer Nachhaltigkeitsstrategie kann Organisationen helfen, ihre externen Auswirkungen auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft zu verstehen, einschließlich der Auswirkungen auf die Menschenrechte und so Risiken frühzeitig zu erkennen und zu mindern. Dies erhöht die Rechenschaftspflicht und die Transparenz bezüglich ihres Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung.

Mehr Informationen dazu, was eine Nachhaltigkeitsberichterstattung enthalten sollte, sowie Unterstützung beim Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie bietet der Deutsche Nachhaltigkeitskodex. Dieser Kodex wurde 2010 in einem Dialog-Prozess zwischen dem Nachhaltigkeitsrat und verschiedenen Interessenvertreter:innen entwickelt und ist kostenlos nutzbar.

Die Global Reporting Initiative (GRI) bietet einen Standard zur Erstellung einer unternehmerischen Nachhaltigkeitsstrategie.

Die GRI-Standards sind ein modulares Baukasten-System, das aus drei Serien von Standards besteht, die kombiniert werden können: Universelle Standards, Sektorstandards und Themenstandards.