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Was sind Reduktionsziele?

Ein Reduktionsziel ist ein Ziel, das beschreibt, in welchem Umfang, in welchem Zeitrahmen und in welchen Bereichen Sie Ihre Treibhausgas-Emissionen verringern möchten. Wenn Sie Ihre THG-Emissionen wirksam und nachvollziehbar reduzieren möchten, sollten Sie sich konkrete und ambitionierte Reduktionsziele setzen.Um ein solches Reduktionsziel setzen zu können, muss zunächst die Höhe Ihrer aktuellen Emissionen gemessen und berechnet werden (siehe dazu auch Toolbox Messen und Berechnen). Nur wenn ein Ausgangswert besteht, können im Bezug dazu auch Reduktionsziele formuliert und deren Fortschritt gemessen werden. Das letzte Jahr, für das solche Messungen oder Berechnungen vorliegen, kann in der Regel als Basisjahr für Ihre Reduktionsziele genutzt werden. Ein Reduktionsziel kann dabei verschiedene Formen und Einheiten haben.

Eine besonders beliebte Form ist die Angabe einer prozentualen Verringerung im Zieljahr im Vergleich zu einem Basisjahr.

Beispiel: In 2030 möchten Sie 50 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen als in 2020. 2030 ist hier also das Zieljahr, 2020 das Basisjahr und 50 Prozent die angestrebte Verringerung.

Regierungen geben Minderungsziele (z.B. für nationale Beiträge zum Übereinkommen von Paris) oft auch als Verringerung im Vergleich zu einem vorher berechneten Referenzszenario (business as usual Szenario) an.

Es wird weiter zwischen absoluten Zielen und Intensitätszielen unterschieden. Ein absolutes Ziel legt einen bestimmten Wert fest, der erreicht werden soll. Das Ziel bezieht sich also auf die Gesamtheit der freigesetzten THG-Emissionen.

Intensitätsziele definieren die Emissionen eines Unternehmens in Relation zu einer weiteren Unternehmenskennzahl. Das kann beispielsweise die Wirtschaftskraft oder die Anzahl der Mitarbeitenden sein. Damit kann ein Unternehmen also wirtschaftliches Wachstum aus der Rechnung ausklammern und seine Emissionsintensität pro Output-Einheit statt der absoluten Emissionen reduzieren. Dies kann aber auch dazu führen, dass die Gesamtemissionen eines Unternehmens steigen, obwohl die Intensitätsziele zur Reduktion erreicht werden. Reduktionsziele können verschiedene Scopes abdecken (siehe zu den verschiedenen Scopes auch Toolbox Messen und Berechnen). In der Regel werden zumindest Scope 1- und Scope 2-Emissionen erfasst und von den Zielen abgedeckt. Scope 3-Emissionen können und sollten inkludiert werden. Oft machen die Scope 3-Emissionen sogar den größten Teil der unternehmerischen Emissionen aus. Zu einer ganzheitlichen Betrachtung Ihrer Treibhausgasbilanz gehören also auch die Scope 3-Emissionen. 

Zusätzlich gibt es die Kategorie der sogenannten Scope 4-Emissionen oder „vermiedenen Emissionen“, die allerdings getrennt erfasst werden. Damit sind Emissionen gemeint, die nicht innerhalb des Produkt-Zyklus entstehen, sondern im Zusammenhang mit der Verwendung eines Produktes auftreten. Dies umfasst beispielsweise ein Niedrigtemperatur-Waschmittel, welches dazu beiträgt, dass öfter eine niedrigere Waschtemperatur gewählt werden kann und damit den Energieverbrauch reduziert oder das Angebot einer Telekommunikationssoftware, durch deren Nutzung manch ein Fahrtweg eingespart wird. Scope 4-Emissionen werden nicht in Ihrer regulären Treibhausgasbilanz erfasst und sind daher kein integraler Teil Ihres Reduktionsziels. Trotzdem können auch diese Daten erfasst und im Rahmen Ihrer Klimaschutzstrategie kommuniziert werden.

Das Greenhouse Gas Protocol liefert Rahmenbedingungen, wie Scope 4-Emissionseinsparungen sinnvoll geschätzt und erfasst werden können.