Das Buch Grad° Global

Perspektiven für eine nachhaltige Welt

Es gibt Veröffentlichungen, die man liest, zur Kenntnis nimmt und schnell wieder vergisst. Und es gibt Bücher wie „Grad° Global: Perspektiven für eine nachhaltige Welt“, das der oekom Verlag im Oktober 2025 veröffentlicht hat und das jetzt im Buchhandel erhältlich ist.

Das von der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima herausgegebene Buch erklärt zentrale Fragen so, dass fachlich versierte Leserinnen und Leser Tiefe finden und Einsteigerinnen und Einsteiger den Überblick behalten. Eines der stärksten Signale, das dieses Buch sendet: Klimaschutz ist keine Aufgabe Einzelner, sondern ein gemeinsames Projekt. Was Grad° Global so besonders macht, ist der Versuch, die relevanten Perspektiven zusammenzubringen: Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft und nicht zuletzt die Menschen im Globalen Süden, die am stärksten von der Klimakrise betroffen sind.

Die Stiftung hat mit dieser Publikation ein Format veröffentlicht, das Wissen bündelt und konkrete Handlungsperspektiven eröffnet. Die Texte zeigen, was Unternehmen schon heute in puncto nachhaltiger Entwicklung umsetzen, welche Perspektiven Partner:innen im Globalen Süden haben und was unter Biodiversität, Scope 3 und internationale Klimakonferenzen zu verstehen ist.

Was mich als Leserin besonders angesprochen hat, ist die Klarheit, mit der diese Publikation aufgebaut ist und die nah an der Praxis bleibt. Die Texte sind verständlich geschrieben, gut strukturiert und zugleich inhaltlich fundiert. Wer sich bislang nicht tief mit Themen wie Scope1 bis 3-Emissionen oder Klimafinanzierung beschäftigt hat, findet hier einen gut begleiteten Einstieg. Wer fachlich schon tiefer drin ist, wird die vielen Perspektiven und Praxisbeispiele zu schätzen wissen.

Die Beiträge führen durch zentrale Themenfelder der globalen Klimapolitik und Entwicklungszusammenarbeit. Leserinnen und Leser begegnen Einordnungen, Reportagen aus Projekten, Interviews mit engagierten Menschen, die Verantwortung übernehmen, und erklärenden Artikeln, die komplexe Begriffe ins Alltagsverständnis übersetzen. Grad° Global zeigt, dass Klimaschutz und Entwicklung keine abstrakten Themen sind, sondern gestaltbare Prozesse, die durch Zusammenarbeit, Wissen und Verantwortung Wirkung entfalten. Ich freue mich, in diesem Beitrag meine Eindrücke aus der redaktionellen Arbeit an dem Buch zu teilen.

Stiftung, Netzwerk, Anspruch und Qualität in der Praxis

Ich arbeite nun schon seit einiger Zeit bei der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima und genau deshalb war es für mich besonderes, an diesem Buch mitzuwirken. Grad° Global spiegelt vieles von dem wider, was unsere tägliche Arbeit ausmacht: Wissen teilen, Verantwortung übernehmen und gemeinsam nach Lösungen suchen, die Wirkung entfalten. Es zeigt, wie aus Kooperation und Austausch echte Veränderung entstehen kann.

Austausch verschiedener Unterstützer:innen auf dem Sustainable Development Future Forum.

Die Stiftung versteht sich als Plattform, auf der Stimmen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft zusammenkommen. Grad° Global ist ein Ausdruck genau dieses Miteinanders. Es verbindet Wissen, Verantwortung und Praxis und macht sichtbar, wie gemeinsames Handeln über Sektorengrenzen hinweg gelingen kann. Während der redaktionellen Arbeit habe ich erlebt, wie vielfältig Perspektiven sind und wie sehr diese doch miteinander verwoben sind, wenn man sie zusammenführt. 

Uns war besonders wichtig, dass diese komplexen Zusammenhänge für jeden verständlich und zugleich spannend bleiben, sodass unterschiedlichste Leserinnen und Leser einen Zugang finden – vom Fachpublikum bis zu Menschen, die sich erstmals mit Klima- und Entwicklungsthemen befassen.

Die Beiträge laden dazu ein, sich einzubringen und Verantwortung zu teilen. Sie zeigen, wie Unternehmen Klimaschutz konkret umsetzen, wie Vereine und lokale Partnerinnen und Partner nachhaltige Strukturen aufbauen und wie Bildung zu einem Hebel für langfristige Veränderung wird.

Grad° Global ist daher ein Stück Stiftungsarbeit in Buchform. Es vereint Geschichten, Stimmen und Perspektiven, mit denen ich mich täglich beschäftigen darf, und bietet nun in dieser Form die Möglichkeit, ein breites Publikum zu erreichen. Das Buch lädt dazu ein, über bekannte Grenzen hinauszudenken, voneindander zu lernen und gemeinsam weiterzugehen. Dazu liefert es Orientierung, an der sich Diskussionen ausrichten können, und schafft einen Raum, in dem Ideen weitergedacht werden.

Aus Unternehmen: Hebel erkennen, Prioritäten setzen, Wirkung messen

Einer der drei thematischen Schwerpunkte von Grad° Global liegt auf der Unternehmenspraxis. Neben fundiertem Hintergrundwissen und Perspektiven aus dem Globalen Süden zeigen die Beiträge dieses Themenfelds, wie Wirtschaft konkret Teil der Lösung sein kann. Die Artikel verbinden Analyse und Umsetzung, Theorie und Realität. Sie machen sichtbar, wie Unternehmen Klimaschutz nicht nur planen, sondern leben – mit klaren Zielen, strukturiertem Vorgehen und der Bereitschaft, Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu übernehmen. Als ich bei der Stiftung angefangen habe, war mir nicht bewusst, wie viel Unternehmen bereits im Bereich Entwicklung und Klima bewegen. Es war für mich inspirierend zu sehen, mit welchem Engagement viele Akteur:innen diese Themen schon angehen, wie gewissenhaft sie sich mit Emissionen, Lieferketten und Verantwortung auseinandersetzten und welchen Herausforderungen sie sich dabei stellen. Gerade deshalb finde ich es so wichtig, dass wir in Grad° Global diese positiven Beispiele teilen.

Beleuchtet wird auch ein Thema, das für viele zu einer großen Herausforderung zählt: die indirekten Emissionen, bekannt als Scope 3. Mehr als zwei Drittel der Klimawirkung eines Unternehmens entstehen hier – in der Beschaffung, in der Logistik und in der Nutzung von Produkten und Dienstleistungen. Die Beiträge im Buch zeigen, wie sich diese Emissionen erfassen und priorisieren lassen, wo Daten noch fehlen und wie Unternehmen trotzdem Schritt für Schritt Fortschritt erzielen können. Ich finde es besonders spannend, dass hier nicht nur Strategien beschrieben werden, sondern konkrete Wege.

Die verschiedenen Praxisbeispiele machen das greifbar. Ritter Sport zeigt, wie partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Kooperativen in Nicaragua über Jahre hinweg Vertrauen und Stabilität schafft. Faire Abnahmepreise, Schulungen und Zertifizierungen stärken die Qualität des Kakaos und zugleich die Resilienz der Menschen, die ihn anbauen. Sovereign Speed verankert Klimaschutz im laufenden Betrieb, optimiert Routen, reduziert Kraftstoffverbrauch, setzt auf nachhaltige Treibstoffe und orientiert sich an wissenschaftsbasierten Zielen.

Kakao-Partnerschaften sind nachhaltiger Anbau, transparente Lieferketten und eine enge Zusammenarbeit mit den Menschen, die den Kakao für Ritter Sport anbauen. © Ritter Sport

Interface wiederum verdeutlicht, wie Kreislaufwirtschaft funktionieren kann, wenn sie konsequent gedacht wird. Biobasierte und recycelte Materialien, Rücknahmeprogramme und langlebiges Design bilden hier die Grundlage einer durchdachten Unternehmensstrategie.

Interface setzt auf modulare, langlebige und emissionsarme Bodenlösungen, die Design mit Prinzipien der Kreislaufwirtschaft verbinden. © Interface
Mit biodieselbetriebenen LKWs und intelligenter Routenplanung reduziert Sovereign Speed konsequent Emissionen auf dem Weg zu Net Zero. © Sovereign Speed

Diese und weitere Beispiele haben mich persönlich beeindruckt, da sie zeigen, wie vielfältig die Strategien sind, wie unterschiedlich Unternehmen Verantwortung übernehmen und wie viele Wege es gibt, Wirkung zu erzielen. Unternehmen, die ihren Fußabdruck verstehen und ihn als Ausgangspunkt für Innovation begreifen, schaffen Orientierung für andere. Sie zeigen, dass Klimaschutz kein zusätzlicher Aufgabenbereich ist, sondern Ausdruck einer modernen, zukunftsfähigen Unternehmensführung. In Grad° Global kommen diese Perspektiven zusammen. Für mich macht das den besonderen Wert dieses Buches aus: die Verbindung von Wissen, Praxis und Haltung. Die Beiträge zeigen, dass wirtschaftliches Handeln und Klimaverantwortung sich nicht ausschließen, sondern gegenseitig stärken. Sie laden dazu ein, die eigene Praxis zu reflektieren, Ziele zu schärfen und Wege zu finden, wie Veränderung konkret werden kann mit dem Blick auf das gemeinsame Ziel, Entwicklung und Klima zusammenzudenken.

Aus dem Globalen Süden: Perspektiven, Partnerschaften & Wandel

Ein zweiter thematischer Schwerpunkt von Grad° Global liegt auf den Perspektiven aus dem Globalen Süden. In diesem Teil des Buches wird deutlich, wie die Partnerinnen und Partner für Entwicklung und Klima der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima gemeinsam mit lokalen Organisationen qualitativ hochwertige Klimaschutzprojekte umsetzen. Sie arbeiten dort, wo die Folgen der Klimakrise längst Realität sind – und wo zugleich Lösungen entstehen, die zeigen, dass wirksamer Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung nur gemeinsam gelingen.

Dieser Teil des Buches zeigt besonders deutlich, worum es in unserer Arbeit wirklich geht. Als Stiftung empfehlen wir der interssierten Öffentlichkeit Klimaschutzprojekte, die hohe Qualitätsstandards erfüllen und Mehrwert über die reine Emissionsminderung hinaus schaffen. Dabei achten wir darauf, dass die Projekte nach anerkannten Standards zertifiziert sind, die lokale Bevölkerung einbeziehen, klare Kriterien zur Zusätzlichkeit erfüllen und langfristige Entwicklungsimpulse setzen. 

Sokkha Thouk beim Befüllen der Biogasanlage. Das Biogas wird unter anderem zum Kochen genutzt.

Die Artikel geben Einblick in die Umsetzung der Projekte und lassen Menschen zu Wort kommen, die die Projekte gestalten.

In Kambodscha etwa arbeitet die Partnerorganisation von ClimatePartner Impact, TONTOTON, mit der Bevölkerung vor Ort daran, Plastikabfälle aus Flüssen und von Stränden zu sammeln. Die Sammlerinnen und Sammler werden für ihre Arbeit fair entlohnt. Das gesammelte Plastik wird anschließend sortiert, verwertet oder zu einem Material weiterverarbeitet, das beispielsweise für Möbel oder Wandverkleidungen genutzt werden kann. 

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Sodavy Mok trennt in ihrem Haushalt Plastik.

So entsteht ein Kreislauf, der Einkommen schafft, Abfall reduziert und die Lebensbedingungen der Menschen verbessert. Das Projekt zeigt, wie Umweltschutz, lokale Teilhabe und wirtschaftliche Perspektiven miteinander verbunden sein können. Mich beeindruckt besonders, wie aus etwas scheinbar Wertlosem, gesammeltem Plastikmüll, etwas Neues und Nützliches entsteht. Zu lesen, wie solche Materialien weiterverarbeitet werden und dabei Einkommen und neue Perspektiven schaffen, zeigt sehr deutlich, was nachhaltige Projektarbeit bewirken kann.

Diese Energie-effizienten Öfen ersetzen herkömmliche offene Feuerstellen und tragen dazu bei, vor Ort Kohlenstoff zu sparen und die Lebensbedingungen zu verbessern.

Ein weiteres Beispiel kommt aus Ruanda. Die Organisation SaferRwanda, Partnerin des Projektentwicklers atmosfair, setzt auf den Zugang zu sauberer Energie. Verbreitet werden energieeffiziente Kochöfen, die weniger Brennstoff benötigen und Rauchbelastungen in Haushalten deutlich verringern. Parallel dazu werden Frauen geschult, um die Geräte selbst zu vertreiben und zu warten. Damit entsteht ein wirtschaftlicher Mehrwert, der weit über den Klimaschutz hinausgeht: Einkommen werden stabilisiert, Gesundheit wird gefördert, und Gemeinschaften werden widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels.

Diese Beispiele stehen für den Ansatz, den die Stiftung gemeinsam mit ihren Partner:innen verfolgt. Denn durch die Projekte werden Emissionen reduziert und erzeugen zusätzliche Impulse, sogenannte Co-Benefits. Sie verbessern Einkommen, fördern Bildung und Gesundheit und stärken lokale Strukturen. Entscheidend ist, dass Projektentwicklende eng mit Menschen vor Ort zusammenarbeiten, um Lösungen zu schaffen, die zu den lokalen Gegebenheiten passen und langfristig Bestand haben.

Was ich an diesen Artikeln besonders schätze, ist, dass Menschen zu Wort kommen, die unmittelbar von den Projekten profitieren. Bei Projektbesuchen haben Kolleginnen und Kollegen mit den Menschen vor Ort gesprochen, ihre Perspektiven kennengelernt und wertvolle Einblicke gewonnen. Ich habe solche Besuche bereits zuvor in der Kommunikationsarbeit begleitet und halte es für wichtig, diese Stimmen sichtbar zu machen, gerade damit sie in der öffentlichen Debatte mehr Gehör finden, da sie am stärksten vom Klimawandel betroffenen sind und aktiv an Lösungen mitwirken. Nun fließen ihre Erfahrungen und Erzählungen in die Texte ein und machen spürbar, welchen Unterschied die Projekte für Familien, Gemeinschaften und ganze Regionen bewirken. Sie machen deutlich, dass internationale Klimaverantwortung dann erfolgreich ist, wenn globale Ziele mit lokalem Wissen verbunden werden. Dort, wo Vertrauen, Kooperation und fachliche Qualität zusammenkommen, entsteht echte Wirkung für das Klima und für die Entwicklung. Für mich ist das eine der wichtigsten Botschaften, wenn es um diese Themen geht. Ich finde es entscheid, dass dieser Zusammenhang sichtbar wird und dass gezeigt wird, was durch gemeinsame Verantwortung und hochwertige Projekte erreicht werden kann. Mir macht das Mut und stärkt mein Vertrauen darin, dass wirkliche Veränderung möglich ist. Ich hoffe, dass es den Menschen, die dieses Buch lesen, genauso geht.

Allgemeines Wissen – Verstehen, einordnen, motivieren

Der dritte thematische Schwerpunkt von Grad° Global richtet den Blick auf das Fundament wirksamen Handelns: Wissen, Orientierung und Motivation. Die Autor:innen erklären zentrale Zusammenhänge im Klimaschutz so, dass komplexe Themen verständlich bleiben und als Grundlage für fundierte Entscheidungen dienen. Dieser Bildungsteil gehört zum Kern unseres Stiftungsauftrages und genau das spiegelte dieser Teil des Buches wider. In der Redaktion haben wir uns gefragt, welche Begriffe geklärt werden sollten, welche Themen für Unternehmen aber auch Privatpersonen relevant sind – ob es um Praxiswissen im Berufsalltag geht oder um Grundlagen, die in der öffentlichen Diskussion eine Rolle spielen. Diese Überlegungen haben mitbestimmt, welche Themen wir in diesem Kapitel aufgreifen.

Projekte wie Solarenergie in der Wüste Indiens fördern gleichermaßen Entwicklung und Klima.

Es gibt Beiträge zu Klimafinanzierung, Contribution Claims, Qualitätssicherung im freiwilligen Kohlenstoffmarkt, nachhaltige Unternehmenskommunikation und viele weitere Aspekte, die helfen, Orientierung zu schaffen. Besonders spannend finde ich den Beitrag mit dem Wissenschaftsjournalisten Dirk Steffens, der zeigt, warum Biodiversität kein Randthema ist. Ökologische Vielfalt stützt Ernährung, Gesundheit und Resilienz. 

Geht sie verloren, gerät das Gleichgewicht der Ökosysteme ins Wanken und damit die Lebensgrundlagen von Menschen weltweit.

Ebenso erhalten Leserinnen und Leser Informationen über die Weltklimakonferenz (COP). Die Darstellung führt durch Geschichte, Struktur und Ziele der Verhandlungen und macht nachvollziehbar, wie nationale Beiträge eingebettet sind, welche Rolle Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Unternehmen spielen und warum Fortschritt im internationalen Klimaschutz häufig in kleinen, aber bedeutsamen Schritten sichtbar wird. Als Stiftung sind wir regelmäßig auf der COP vertreten. Die Kolleginnen und Kollegen, die vor Ort sind, bringen viele Eindrücke mit, die sie anschließend mit dem gesamten Team teilen. Für mich ist es immer wieder spannend zu sehen, wie das Thema Entwicklung und Klima international verhandelt wird, wie sich die Debatten entwickeln und welche Auswirkungen die internationalen Beschlüsse nicht nur auf unsere Arbeit, sondern auch auf die Gesellschaft hier in Deutschland haben. Deshalb war es für uns wichtig, die Weltklimakonferenz, die in vielen Alltagsdebatten oft weit weg erscheint, in diesem Buch aufzugreifen und einzuordnen.

An diese fachlichen Zugänge knüpfen Beiträge an, die zeigen, wie Wissen Haltung prägen und daraus konkretes Handeln entstehen kann. Bildung für nachhaltige Entwicklung spielt dabei für uns eine zentrale Rolle. Sie macht komplexe Themen verständlich, stärkt Urteilsfähigkeit und zeigt Wege, Verantwortung zu übernehmen. Für mich ist sie einer der wirkungsvollsten Hebel, um langfristige Veränderung anzustoßen, weil sie Menschen befähigt, Zusammenhänge zu verstehen und selbst aktiv zu werden.

Wie früh das beginnen kann, belegt unsere Comicreihe „Meine Entwicklung – unser Klima!“. Sie führt Kinder spielerisch an Klimawandel und nachhaltige Entwicklung heran und schafft erste Zugänge zu schwierigen Fragen. Die Comics wurden an Dritt- bis Siebtklässler vergeben. Mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen konnten wir zusätzlich auch Workshops und Wandbilder-Projekte an Schulen umsetzen. Dabei haben wir erlebt, wie stark Kinder sich einbringen, wie neugierig sie Fragen stellen und wie gut sie auf spielerische Zugänge reagieren. Mich hat beeindruckt, wie früh Kinder für Themen wie Klima, Entwicklung und Nachhaltigkeit gewonnen werden können und wie selbstverständlich sie deren Bedeutung verstehen, wenn man sie altersgerecht vermittelt. Gerade weil Klimaschutz und globale Verantwortung in der Gesellschaft noch nicht überall fest verankert sind, ist es wichtig, früh damit anzufangen und Wissen auf verständliche Weise weiterzugeben. Die Comics sind nur ein Baustein unserer Bildung für nachhaltige Entwicklung, für mich aber unter anderem einer der wichtigsten. Und ich hoffe, dass dieser Artikel Leserinnen und Leser dazu motiviert, ihr Wissen weiterzugeben und auch junge Menschen noch bewusster einzubeziehen.

Außerdem finde ich es großartig, dass auch persönliche Perspektiven in dem Buch Platz gefunden haben. Als Team haben wir die Möglichkeit, unsere Sichtweisen zu verschiedenen Themen beispielsweise hier im Blog zu teilen. Im Buch kommen zusätzlich Stimmen aus ganz unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft zu Wort. Menschen, Unternehmen und Vereine bringen wertvolle und inspirierende Perspektiven auf Klima und Entwicklung ein. Jacqueline Otchere, Stabhochspringerin und Botschafterin der Stiftung, erzählt, wie sie ihre Plattform nutzt, um Bewusstsein für Klimaschutz zu schaffen und andere zu ermutigen, selbst aktiv zu werden. Mich beeindruckt das immer wieder, weil es zeigt, wie vielfältig Engagement heute ist und wie viele Menschen Verantwortung übernehmen. Spannend finde ich auch die Beispiele aus dem Sport, etwa den Fußballverein TSG Hoffenheim, der sich mit eigenen Projekten für Nachhaltigkeit einsetzt. Gerade durch die große Reichweite und Vorbildfunktion solcher Vereine oder einzelnen Sporler:innen wird sichtbar, welchen Unterschied es machen kann, wenn Engagement öffentlich gelebt wird.

Fazit: Orientierung, die Wirkung entfaltet

Grad° Global steht für den Anspruch der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima, Wissen zu teilen, Engagement sichtbar zu machen und Handeln zu ermöglichen. Das Buch führt durch zentrale Themen von Entwicklung und Klimaschutz, verbindet Fachbeiträge mit Praxisbeispielen und lässt Menschen zu Wort kommen, die Veränderung gestalten. Es zeigt, wie Unternehmensstrategien und Partnerschaften im Globalen Süden zusammenwirken und warum Fortschritt immer dort beginnt, wo Akteure gemeinsam Verantwortung übernehmen.

Für mich ist Grad° Global ein Projekt, in das unglaublich viel Arbeit, Energie und Begeisterung geflossen ist. Viele Kolleg:innen, Autor:innen, Unternehmensvertreter:innen und Interviewpartner:innen haben dazu beigetragen, dass dieses Buch entstehen konnte – jede und jeder mit einer eigenen Perspektive und Expertise. Ich hoffe, dass die Arbeit, die in das Projekt geflossen ist, spürbar wird. Dass deutlich wird, wie relevant diese Themen für uns sind und so auch Leserinnen und Leser begeistert.

Wir wollen verdeutlichen, dass nachhaltiger Wandel Wissen braucht, aber auch Mut, Neugier und Zusammenarbeit. Sie richtet sich an alle, die ihren Beitrag leisten wollen – in Unternehmen, Verwaltungen, Schulen, Projekten vor Ort oder Zuhause. Wer Orientierung sucht, findet in Grad° Global fundierte Informationen. Wer schon Verantwortung trägt, findet Impulse für die nächsten Schritte. Und wer andere motivieren will, findet Geschichten, die zeigen, dass Veränderung möglich ist.

Ich bin sehr dankbar, Teil dieses Projekts gewesen zu sein. Für mich zeigt Grad° Global, was entstehen kann, wenn Wissen, Engagement und Zusammenarbeit zusammenkommen. Ich wünsche mir, dass das Buch viele Menschen erreicht, inspiriert und dazu beiträgt, Entwicklung und Klima gemeinsam zu denken und in Wirkung zu übersetzen.

Das Buch ist im Handel unter der ISBN-Nummer 978-3-98726-194-7 zu bekommen.

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