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Stefan Wagner (Sports For Future e. V. & Wagner CSR) im Interview

Entwicklung und Klima im Portrait

Stefan Wagner ist Nachhaltigkeitsberater und CEO bei Wagner CSR sowie Gründungsmitglied und Vorsitzender des Sports For Future e. V. (SFF). Seit seiner Gründung im Jahr 2019 fördert der durch den TSG Hoffenheim initiierte Verein Klima- und Umweltschutz aus Perspektive des Sports. Dabei vereint SFF verschiedene Akteur:innen aus der Welt des Sports auf einer Plattform und nutzt die verbindende Kraft des Sports, um den Herausforderungen der Klimakrise zu begegnen.

Warum ist der Sport besonders gut geeignet, Menschen für Nachhaltigkeit zu gewinnen?

Stefan Wagner, Nachhaltigkeitsberater und CEO bei Wagner CSR sowie Gründungsmitglied und Vorsitzender des Sports For Future e. V. (SFF)

Wir neigen dazu, geäußerte Meinungen oder Aussagen zu kategorisieren, je nachdem aus welcher Ecke sie kommen – also etwa seitens einer Partei oder einer bestimmten Interessengruppe – und auch danach zu bewerten, woher sie kommt. Der Sport hat den Luxus, zunächst einmal fast allen zu gehören und daher umgibt ihn ein Maß an Unvoreingenommenheit. Das ist ein hohes Gut und mit einer hohen Verantwortung verbunden. Daher kann der Sport aufmerksam machen, sensibilisieren und vielleicht auch Menschen für Nachhaltigkeit gewinnen.

Sport mit Klima- und Umweltschutz zu verbinden, ist ein vielversprechender Ansatz. Wie genau kann Sport nicht nur nachhaltig gestaltet werden, sondern auch konkret dazu beitragen, mehr Menschen für Entwicklung und Klima zu begeistern?

Ich sehe den Sport in erster Linie in einer Vorbildfunktion für die Übernahme von Verantwortung, darin, auch künftige Chancen für nachhaltige Geschäftsmodelle aufzuzeigen. Zudem kann er zeigen, wo und warum wir nachhaltige Ziele bislang nicht erreichen können und welche Weichenstellungen nötig wären. Ein Beispiel ist die An- und Abreise als größter Anteil am CO2-Fußabdruck bei großen Sportevents. Natürlich können Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel im Ticket enthalten sein. Solange dabei aber die Erreichbarkeit und der Komfort nicht mit dem eigenen Pkw mithalten können und der Individualverkehr nicht klimaneutral stattfindet, wird man hier seine Grenzen finden. Der Wandel muss also systemisch stattfinden. Insbesondere dafür brauchen wir einen gesellschaftlichen Konsens. Wenn der Sport dafür mit überzeugen kann, ist das hervorragend.

Welche Rolle spielen Ihrer Meinung nach Allianzen – sowohl im Sport als auch in der Nachhaltigkeit?

© Zenaga Foundation

Nachhaltigkeit ist Kooperation. Wir sehen allein am Beispiel der Mobilität bei einer Sportveranstaltung, was alles nötig ist, um eine echte Veränderung herbeizuführen: die Sport-Organisation, Zuwegungen, Mobilitätsanbieter, technische Entwicklungen, politische Entscheidungen und die Besucherinnen der Veranstaltung, die dann ihre Wahl treffen. 

Die Allianz für Entwicklung und Klima ist dafür auch ein Beispiel. Über die Gruppe, den Rahmen, die gemeinsame Selbstverpflichtung, die Standards, die Projektanbieter, die Best Cases, die gemeinsamen aggregierten Erfolge und den tagtäglichen Austausch werden wir in einer völlig anderen Weise dazu ermutigt und befähigt, Verantwortung für Entwicklung und Klima zu übernehmen.

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