Das vergebene Gesamturteil ergibt sich aus vier angesetzten Kategorien, die mitunter zentral sind für die Bewertung eines Kompensationsangebots. Um fundierte Aussagen über das Qualitätsniveau zu treffen, sind allerdings neben dem Standard der Zertifikate auch der Projekttyp und die Qualitätskriterien wie Zusätzlichkeit, Permanenz und die Einbindung der lokalen Bevölkerung in das Projekt zu berücksichtigen.
Anbieter von qualitativ hochwertiger Kompensation beachten in der Regel bereits folgende anerkannte Qualitätskriterien und gewährleisten somit eine nachhaltige Wirkung der Klimaschutzprojekte:
- Die Klimaschutzprojekte müssen zusätzlich sein, d.h. sie wären ohne die Einnahmen durch den Verkauf der Zertifikate nicht realisierbar gewesen.
- Die Permanenz der Emissionseinsparung oder -speicherung muss garantiert und ihre Doppelzählung ausgeschlossen sein.
- Die Einbindung der lokalen Bevölkerung wird am Projektstandort und in den gesamten Prozess integriert.
- Neben der Klimawirkung müssen weitere positive und messbare Entwicklungswirkungen gemäß der Sustainable Development Goals (SDGs) durch das Projekt erfolgen.
„Die ambitionierte Vermeidung und Reduktion von Treibhausgasen sind für die Erreichung des 1,5 Grad Ziels essenziell. Innerhalb einer robusten, Klimaschutzstrategie ist der Ausgleich von nicht, oder noch nicht vermeidbaren Treibhausgas-Emissionen über qualitativ hochwertige Projekte in Ländern des globalen Südens ein weiterer Schritt, um nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz wirkungsvoll voranzubringen und das Klima zu stabilisieren. Für die Bewertung der Qualität spielen viele Faktoren eine Rolle.“, so Peter Renner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima.
„Die Projekte zum Ausgleich von Treibhausgas-Emissionen können Armut lindern, Rechte von Mädchen und Frauen stärken, zu einer zuverlässigeren Energieversorgung führen, die Abholzung von intakten Wäldern reduzieren und somit zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. All diese Punkte sollten in eine umfassende Bewertung einfließen und berücksichtigt werden.“, so Dr. Olivia Henke, Vorständin der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima.