Freiwillige Ausgleichbeiträge für nicht vermeidbare THG-Emissionen können ein integraler Bestandteil von ganzheitlichen Klimaschutzstrategien sein. Dabei dienen diese zusätzlichen Investitionen in Ausgleichsprojekte zum einen den individuellen unternehmerischen Klimaschutzzielen. Zum anderen können sie bei Einbindung der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 (SDGs) entscheidende Impulse zur nachhaltigen Entwicklung in Schwellen- und Entwicklungsländern und damit zur Erreichung der globalen Klimaschutzziele geben.
Ein Kernanliegen der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima ist die Implementierung von qualitativ hochwertigen – und damit auch reputationssicheren – Ausgleichsprojekten, die neben THG-Minderungen auch zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Allerdings bestehen hinsichtlich der Anforderungen von Integrität und „Zusatznutzen“ derzeit erhebliche Unsicherheiten, da sich die freiwilligen Märkte aufgrund der Umsetzung des Regelwerks des Pariser Klimaabkommens neu sortieren. So hängt z.B. die Qualität von Projekten bzw. ihrer Zertifizierung nun auch davon ab, ob sie zuverlässig eine Doppelzählung verhindern, d.h. dass Emissionsreduktionen nicht gleichzeitig den Käufer:innen von Zertifikaten (bspw. Unternehmen) und den Gastländern angerechnet werden. Dies würde die erfolgreiche Umsetzung der globalen Klimaziele stark gefährden und die Umweltintegrität untergraben. Auch das Potenzial und die Notwendigkeit der Einbeziehung zusätzlicher Entwicklungswirkungen (SDGs) findet bislang wenig Anwendung.
Lambert Schneider und Nora Wissner vom Öko-Institut geben in dem Webinar Hinweise zur Qualität von Emissionsgutschriften im freiwilligen Kohlenstoffmarkt unter dem Regelwerk von Paris und stellen zudem die erste Studie des von der Stiftung beauftragten Projektes zur „Wirkung von Projekten des freiwilligen Kompensationsmarktes auf die Ziele der Agenda 2030 (SDGs)“ vor. Die Studie gibt einen Überblick darüber, wie Programme und ergänzende Standards im freiwilligen Kohlenstoffmarkt über den Klimaschutz hinaus auch Entwicklungswirkungen von Projekten berücksichtigen und erfassen. So zeigen sich z.B. erhebliche Unterschiede der einzelnen Standards bei der Gewährleistung von Maßnahmen zur Vermeidung negativer Umwelt- und Sozialwirkungen sowie bei der Erfassung von positiven als auch negativen Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung.
Dieses Webinar ist der Auftakt einer Serie von Veranstaltungen der Stiftung, die diese (teilweise neuen) Herausforderungen stärker beleuchten und den Unterstützer:innen zusätzliche Hilfestellung bei zukünftigen Entscheidungen zur Entwicklung eigener Strategien und dem Kauf von Zertifikaten geben möchte.
Ziele:
- Vorstellung der ersten Studie des Projektes „Wirkung von Projekten des freiwilligen Kompensationsmarktes auf die Ziele der Agenda 2030 (SDGs)“
- Sensibilisierung für Qualität von Ausgleichprojekten, inkl. Entwicklungswirkungen und den neuen Anforderungen zur Vermeidung von Doppelzählung
- Sensibilisierung für „reputationssichere“ Zertifizierungen von Ausgleichsprojekten
Agenda:
Zeit | Themenpunkt | Details |
14:00 | Begrüßung | Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima |
14:05 | Vorstellung der Studie: „Wirkung von Projekten des freiwilligen Kompensationsmarktes auf die Ziele der Agenda 2030 (SDGs)“ | Dr. Lambert Schneider und Nora Wissner |
14:45 | Q&A-Session | |
14:55 | Abschluss der Veranstaltung und Verabschiedung | Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima |
Anmeldung:
Wenn Sie sich für das Webinar am 05.04.2022 von 14.00 – 15.00 Uhr anmelden möchten, dann schicken Sie bitte eine Email an events@allianz-entwicklung-klima.de mit dem Betreff „Anmeldung Webinar“.
Sie erhalten im Nachgang eine Bestätigung von uns, sowie eine Einladung mit den entsprechenden Einwahldaten.
Bitte beachten Sie, dass sich dieses Webinar ausschließlich an unsere bestehenden Unterstützer:innen richtet.
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