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Warum zertifizierte Klimaschutzprojekte im globalen Süden wichtig sind – und eine differenzierte Berichterstattung dazu ebenso.

23.04.2024

Die Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima bezieht Stellung zu dem Beitrag, der am 16. April 2024 auf dem Portal correctiv.org erschien und der Gasversorgern der Täuschung bezichtigt. Die Hauptkritikpunkte des Beitrages richten sich dabei wieder einmal gegen die Seriosität und Wirksamkeit von Ausgleichsprojekten und -zertifikaten sowie die Vorgehensweise von Gasanbieter:innen, ihr Angebot mit scheinbar unlauteren Labeln zu bewerben. Außerdem stehen scheinbar unzureichende Kontrollmechanismen beim Kauf und Verkauf von Kompensationszertifikaten im Fokus, die so zum Greenwashing beitrügen.

Als unabhängige Institution im Freiwilligen Kohlenstoffmarkt greift die Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima diese Kritikpunkte auf, um der privaten Klimafinanzierung Sorge zu tragen. Denn eine private Finanzierung hochwertiger Projekte im globalen Süden, die Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung fördern, ist noch immer von größter Bedeutung. Öffentliche Gelder allein reichen nicht aus, um die notwendige nachhaltige Transformation herbeizuführen. Die freiwillige Förderung qualitativ hochwertiger Projekte stellt daher eine Chance dar, gegen die fortschreitende Klimakrise vorzugehen. Problematisch ist also nicht die private Klimafinanzierung bzw. der Zertifikatehandel selbst, sondern lediglich die Praktiken einiger Akteur:innen im freiwilligen Kohlenstoffmarkt. Daher bedarf es einer besseren Regulierung in Form eines transparenten Regelwerks – mit der Green Claims Directive ist damit ein erster Schritt gemacht. Die Weiterentwicklung von Labeln greift der Bericht allerdings noch nicht auf, sondern schürt vielmehr Misstrauen von Kund:innen im Markt – anstelle einen Ausblick auf mögliche zukünftige Entwicklungen und Verbesserungen zu geben.

Die Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima begrüßt einen konstruktiven Diskurs, der zu einer Verbesserung der Mechanismen und Praktiken im VCM führt. Wir empfehlen jedoch, den Diskurs differenziert zu führen und von einer Pauschalisierung abzusehen. Angesichts der Dringlichkeit, der Klimakrise entgegenzuwirken und weitere Entwicklungsdimensionen international zu stärken, und in Anbetracht der begrenzten öffentlichen Finanz-Ressourcen ist der VCM derzeit ein effektives Instrument, um freiwillig Entwicklung und Klima zu fördern. Das Gebot der Stunde lautet, sich bestmöglich zu informieren und sich für eine Regulierung und Weiterentwicklung des VCM einzusetzen – ihm nicht aber seinen Mehrwert abzusprechen.

Gerne können Sie das breite Informationsangebot der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima nutzen, um sich zu informieren. Sämtliche Infosheets, Leitfäden und der Klimaschutznavigator sind über www.allianz-entwicklung-klima.de öffentlich zugänglich.

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