Berlin, 25. Mai 2022 – Hochwertige Klimaschutzprojekte im globalen Süden können mehrfach zu den Zielen der globalen UN-Nachhaltigkeitsagenda (Agenda 2030) beitragen. Das ist das Ergebnis der Studie „Nachhaltige Entwicklungswirkungen ausgewählter Projekttypen im Freiwilligen Kohlenstoffmarkt“ des Öko-Institutes e.V. (Freiburg) und des Stockholm Environment Institute im Auftrag der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima.
Die Studie baut auf einer von der Carbon Credit Quality Initiative (CCQI) verwendeten Methodik auf und untersucht die Auswirkungen von Projekten auf dem freiwilligen Kohlenstoffmarkt, die über die Reduktion von Treibhausgasemissionen hinausgehen und die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) fördern. Typische Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung wurden für Projekte in den Bereichen Aufforstung, netzunabhängige Photovoltaik, verbesserte Kochherde und Wasserfilter ermittelt. Die Wirkungen bewerten die Autor:innen dabei auf einer Skala von -3 bis +3 Punkten. Insgesamt wurden positive Wirkungen auf ein Drittel bis weit über die Hälfte der untersuchten SDGs festgestellt – je nach Projekttyp. Es konnten nur wenige negative Wirkungen identifiziert werden.
Dr. Lambert Schneider, Forschungskoordinator für internationale Klimapolitik, Energie & Klimaschutz beim Öko-Institut und Co-Autor der Studie: „Wir haben für die untersuchten Klimaschutzprojekte im freiwilligen Kohlenstoffmarkt insgesamt klar positive Entwicklungsbeiträge ermittelt, die über die Senkung oder Speicherung von Treibhausgas-Emissionen hinausgehen. Zwar ist die Bewertung stark einzelfallabhängig, die Studie gibt Käuferinnen und Käufern von Emissionsgutschriften jedoch wichtige Hinweise zur Bewertung von Entwicklungswirkungen der verschiedenen Projekttypen.“