Berlin, 7. März 2022 – Projekte im freiwilligen Kohlenstoffmarkt können neben der Reduktion von Treibhausgasen zusätzlich wichtige Beiträge für die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Agenda 2030) leisten. In einer ersten Studie für die Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima hat ein Forschungsteam des Öko-Instituts e.V. (Freiburg) die Erfassung von nachhaltigen Entwicklungswirkungen für gängige Projektzertifikate untersucht. Die Studie ist der erste Teil des Projektes „Wirkung von Projekten des freiwilligen Kompensationsmarktes auf die Ziele der Agenda 2030 (SDGs)“.
Peter Renner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima: „Hochwertige Klimaschutzprojekte im globalen Süden verbessern nachweislich die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort. Daher ist die Bestimmung verlässlicher Indikatoren für Entwicklungswirkungen von Projekten im freiwilligen Kohlenstoffmarkt für unsere Stiftung zentral. Gelebter Klimaschutz hilft, Ungleichheiten weltweit zu überwinden: Diese positive Wechselwirkung ist belegt und steht auch im Fokus des aktuellen IPCC-Berichts.”
Dr. Lambert Schneider, Forschungskoordinator für internationale Klimapolitik, Energie & Klimaschutz beim Öko-Institut: „Die Nachfrage nach Emissionsgutschriften steigt weiter an, und ihre sozialen und weiteren Auswirkungen gewinnen zunehmend an Aufmerksamkeit. Käufer und Käuferinnen von Emissionsgutschriften wollen zunehmend sicherstellen, dass die Projekte keinen Schaden anrichten und breitere positive Auswirkungen haben. Diese Wechselwirkung muss in Zukunft besser herausgearbeitet werden.“
Derzeitige Programme und Zertifikate könnten zum Beispiel noch stärker auf rechtzeitige, freie Meinungsbildung und Zustimmung der indigenen Bevölkerung oder Anforderungen einer übergreifenden Gleichstellungspolitik eingehen, wie es bei einigen Standards oder Standardkombinationen bereits jetzt schon der Fall ist.