Kompensationsstandards setzen die Rahmenbedingungen im freiwilligen Kohlenstoffmarkt für die Erzeugung, Überprüfung und den Handel von Kompensationszertifikaten. Die Standards erlauben die Projektumsetzung in unterschiedlichen Sektoren oder können eine Auswahl an teilnahmeberechtigten Technologien definieren, deren Implementierung so gezielt gefördert werden kann. Weiter definieren die Standards Verfahrensregeln zur Projektregistrierung, der Zertifizierung erbrachter Klimawirkungen und etablieren ein Register, um gehandelte und stillgelegte Zertifikate nachzuverfolgen.
Öffentliche Register gewährleisten die Integrität eines Kompensationszertifikats und verhindern unter anderem, dass ein und dasselbe Zertifikat doppelt verkauft oder gehandelt wird. Weitere Informationen zum Thema Doppelzählung von Emissionsminderungen finden Sie in “Wie kommt es zu einer Doppelzählung von Emissionsminderungen?“
Die Standards veröffentlichen dafür genaue Regelwerke zur Umsetzung von Kompensationsprojekten und -Programmen. Die Kompensationszertifikate dienen dem Zweck, zusätzliche private Finanzierung für den Klimaschutz zu mobilisieren.
Die Zusätzlichkeit eines Kompensationsprojekt ist entscheidend und muss vor der Projektumsetzung nachgewiesen werden. Mehr zum Thema Zusätzlichkeit finden Sie in “Die Zusätzlichkeit eines Projekts als Grundlage für die Kompensation“
Klimaschutzleistungen müssen durch eine/n unabhängige/n Prüfer:in überprüft und zertifiziert werden, bevor sie in Form von Zertifikaten an Unternehmen, Privatverbraucher:innen oder andere interessierte Parteien verkauft werden können. Auch die Regeln für diesen Prozess legt der Kompensationsstandard fest.
Kompensationsstandards durchlaufen einen klar definierten Prozess, um Kompensationszertifikate zu erzeugen. Weitere Informationen zum Ablauf der Überprüfung und Zertifizierung der Klimaschutzleistungen finden Sie in “Ablauf eines Kompensationsprojekts – kontinuierlicher Nachweis der Klimaschutzleistung“
Neben der Klimaschutzleistung definieren die meisten Kompensationsstandards auch klare Regeln für die Überprüfung der zusätzlichen Entwicklungswirkungen.
Wie streng die Kompensationsstandards Umwelt- und Sozialbelange in ihren Regelwerken berücksichtigen untersucht die Studie „Gap Analyse von Standards im freiwilligen CO2-Kompensationsmarkt“ der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima.