Suche
Close this search box.

Die EU weitet den Emissionsrechtehandel aus

21. Dezember 2022

Am Sonntag, den 18. Dezember 2022 einigten sich die Unterhändler des EU-Parlaments und der Staaten auf eine Reform des EU-Emissionshandels (ETS).

 

Maßnahmen und Auswirkungen
Konkret verständigten sich die Unterhändler darauf, den bestehenden verpflichtenden Emissionshandel in der EU zu verschärfen, in dem z.B. Unternehmen so genannte Verschmutzungszertifikate kaufen müssen, wenn sie CO2 auszustoßen.  Die Zahl der Verschmutzungsrechte soll schneller verringert werden als bislang vorgesehen, damit die Emissionen insgesamt schneller sinken. Diese Maßnahme der könnte außerdem dazu führen, dass die Preise im verpflichtenden ETS dauerhaft bei rund 100 Euro liegen werden – derzeit sind es etwa 85 Euro pro Tonne CO2. Außerdem sollen kostenlose Zertifikate für Firmen bis 2034 schrittweise auslaufen. Unternehmen, die sich bei der Energiewende nicht anstrengen, müssen kostenlose Zertifikate abgeben. Das System soll zudem ab 2027 auf das Heizen von Gebäuden und den Verkehr ausgeweitet werden – in Deutschland gilt der Emissionshandel bereits für diese beiden Sektoren. Die Einigung muss noch vom EU-Parlament und den Staaten bestätigt werden – dies gilt aber als Formsache.

 

Weitere Aktivitäten der EU
Im Sommer 2021 stellte die Europäische Kommission bereits das „Fit for 55“-Paket zum Kampf gegen den Klimawandel vor, das den EU-Ländern dabei helfen soll , CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken und bis 2050 klimaneutral zu werden.

 

Bedeutung für den freiwilligen Markt
Die aktuelle Reform des EU-Emissionshandels bezieht sich auf den verpflichtenden Markt, der eine Auswahl von Anlagen – überwiegend in der Energiewirtschaft und in bestimmten energieintensiven Sektoren – in der Europäischen Union betrifft. Der freiwillige Emissionsmarkt richtet sich an Akteure, die nicht in der Vereinbarung des Kyoto-Protokolls und dem damit verbundenen verpflichtenden CO₂-Markt eingeschlossen sind und einen freiwilligen Beitrag zu Entwicklung und Klima leisten, indem sie nachhaltige Klimaschutzprojekte in Ländern des globalen Südens unterstützen. Die möglichen Auswirkungen der Reform auf den freiwillige Markt beobachtet die Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima für ihre Unterstützer:innen und hält sie dazu informiert.

Meldung teilen: